Bari (Somalia)

Gobolka Bari
إقليم باري / Iqlīm Bārī
Region Bari
LageKeniaDschibutiÄthiopienAwdalWoqooyi GalbeedTogdheerSanaagSool (Somalia)Bari (Somalia)Nugaal (Region)MudugGalguduudHiiraanShabeellaha DhexeBanaadirBakoolBay (Somalia)GedoJubbada DhexeJubbada HooseShabeellaha Hoose
Lage
Basisdaten
Staat Somalia
Hauptstadt Boosaaso
Fläche 70.088 km²
Einwohner 719.512 (Berechnung 2013[1])
Dichte 10 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 SO-BR
Seit 1998 beansprucht und verwaltet von

Puntland Puntland

Satellitenaufnahme, die den Norden von Bari sowie die Insel Sokotra im Jemen zeigt
Satellitenaufnahme, die den Norden von Bari sowie die Insel Sokotra im Jemen zeigt
11.249.3Koordinaten: 11° 12′ N, 49° 18′ O

Bari (auf Somali: Bari, zu Deutsch „Osten“; arabisch باري, DMG Bārī) ist eine Region (Somali: Gobolka) im Nordosten Somalias. Die Hauptstadt ist Boosaaso, eine Küstenstadt im Nordwesten.

Bari liegt direkt am Horn von Afrika mit dem Kap Guardafui im Nordosten. Im Norden grenzt Bari an den Golf von Aden, im Osten an den Indischen Ozean. Die Nachbarregionen sind im Westen Sanaag und Sool, im Süden liegt Nugaal.

Seit dessen Gründung wird die Region vom de facto autonomen Teilstaat Puntland beansprucht und verwaltet. In dessen Verwaltungsgliederung Puntlands wird jedoch nur noch die nördliche Hälfte der Region als Bari bezeichnet. Der südliche Teil ist heute die eigenständige Region Karkaar mit Qardho als Hauptstadt.

Früher lebten die Bewohner hauptsächlich vom Fischfang. Dies ist auch der Grund, weshalb mehrere Städte direkt an der Küste liegen, wie Bargaal, Qandala, Bender Siyaada, Aluula, Hafun und Bandarbeyla. Im Landesinneren auf dem Sool-Plateau liegen Qardho und Iskushuban.

Die Region wird größtenteils vom Somali-Clan der Majeerteen kontrolliert, einem Subclan der Darod. Ab Mitte des 18. bis Ende des 19. Jahrhunderts bestanden hier Sultanate der Majeerteen.

Verwaltungsgliederung

Somalia, Bari, Distrikte 1991

Somalia

In der Verwaltungsgliederung Somalias unter Siad Barre bis 1991, vor Beginn des somalischen Bürgerkriegs, war die Region Bari in folgende Distrikte unterteilt:

Nach dem Zusammenbruch der Zentralregierung haben sich in den Kriegswirren die Verwaltungseinheiten mehr und mehr aufgelöst. Zwar hat die Übergangsregierung Somalias stets an der vor dem Krieg bestehenden Einteilung festgehalten. Das hatte aber kaum realpolitische Auswirkungen.

Puntland

In der Verwaltungsgliederung Puntlands wird Bari in folgende Distrikte eingeteilt:

  • Distrikt Armo, Armo
  • Distrikt Boosaaso, Boosaaso
  • Distrikt Iskushuban, Iskushuban
  • Distrikt Qandala, Qandala
  • Distrikt Ufayn, Ufayn

Die Distrikte Bandarbeyla und Qardho im Süden zählen inzwischen zur neu gebildeten Region Karkaar. Den Distrikt Aluula erklärte die Regierung von Puntland im April 2013 zur Region Gardafuul und unterteilte ihn in drei Distrikte Aluula, Bargaal und Gumbax.

Diese Strukturen sind noch wenig gefestigt, teilweise reicht der Einfluss der Regierung in Garoowe zur praktischen Umsetzung vor Ort gar nicht aus. Mehrfach riefen lokale Clanführer zum Widerstand auf oder gründeten eigene autonome Teilstaaten. So wird Karkaar von einigen nicht mehr als Region von Puntland, sondern als eigener Teilstaat Somalias verstanden, ebenso wie Ras Caseyr im Norden, das auf dem Gebiet des ehemaligen Distrikt Aluula (inzwischen Gardafuul) ausgerufen wurde.

Quellen

  1. population estimation survey 2014 (UNFPA) Tabelle A3
Somalische Staaten/Regimes
(Vorgänger- und Nachfolger- oder Zerfallsstaaten bzw. Regimes und ihr politisches System)
Kolonialzeit

Majerteen-Sultanat (1600–1924) | Staat der Derwische (1896–1920, Unabhängigkeitsbewegung/Miliz) | Deutsche Kolonialbestrebungen (1885–1890, Schutzverträge) | Italienisch-Somaliland (ab 1888 Protektorat unter Zivilverwaltung durch Kolonialgesellschaften, ab 1905 Kolonie) | Oltre Giuba (1924–1926), eigenständige Kolonie bis zur Angliederung an Ital.-Somaliland) | Italienisch-Ostafrika (1936–1941, enthielt Somalia als Teilgebiet, ab 1940 inkl. erobertes Britisch-Somaliland) | Britisch-Somaliland ( ab 1884 aus Britisch-Indien verwaltet, ab 1903 unter Foreign Office, 1905–1940 und ab 1941 Colonial Office)

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Treuhandgebiet Somalia (1947–1960) | Britisch-Somaliland (1941–1960, Kolonie) | Staat Somaliland (26. Juni 1960 – 1. Juli 1960, Übergangsstaat)

Ab Unabhängigkeit
bis zum Bürgerkrieg

Somalia Republik Somalia (Juli 1960 – Oktober 1969, demokratisches Präsidialsystem)
Somalia Demokratische Republik Somalia (Oktober 1969 – Januar 1991, sozialistischer Ein-Parteienstaat, Diktatur unter Siad Barre)

Bürgerkriegszeit
Zerfall des Zentralstaats
(Ansprüche auf Anerkennung)
als abgespaltener Staat

Republik Somaliland (seit 1991, Präsidialsystem)

als Teilstaat Somalias

Awdalland (1995) bzw. Awdal State of Somalia (2009) | Azania State of Somalia (2011–2013) | Galmudug State of Somalia (seit 2006) | Hiiraan State of Somalia (2010-2015) | Himan und Heeb State of Somalia (2010–2015) | Jubaland (1998-2001) bzw. Jubaland State of Somalia (seit 2013) | Khatumo State of Somalia (seit 2012) | Maakhir State of Somalia (2007–2009) | Ras Aseyr State of Somalia (seit 2011) | Saylac & Lughaya State of Somalia (2011) | Shabelle State of Somalia (seit 2014) | Südwestsomalia (1995–2004) bzw. South West State (seit 2014) | Puntland Puntland (seit 1998)

als Nachfolgeregierung
über Gesamtsomalia

Union islamischer Gerichte (2000–2007, Kritarchie) | Allianz für die Wiederbefreiung Somalias (2006–2009, Zentralkomitee) | Islamisches Emirat Somalia (seit 2008, al-Shabaab-Miliz) und mit internationaler Anerkennung: Somalia Nationale Übergangsregierung (2000–2004) | Somalia Föderale Übergangsregierung (2004–2012)

Neue Verfassung von 2012
am Bundesstaat
nicht beteiligt

Somaliland Somaliland (anerkannter Bundesstaat, betrachtet sich selbst aber nicht als Somalia zugehörig)
Khatumo (nicht als Bundesstaat anerkannt)

Zentralregierung

Somalia Bundesrepublik Somalia (parlamentarische Demokratie)