Erethismus

Als Erethismus (Erethie) bezeichnet man eine krankhaft gesteigerte Erregbarkeit und einen ruhelosen Bewegungsdrang. Die Bezeichnung erethisch kommt aus dem Griechischen (ἐρεθίζω [erethizo]: reizen) und steht für reizbar, erregbar.[1]

In der älteren Form der Psychiatrie wird damit jede Form stärkerer und dauerhafter Erregung bezeichnet. Solche Formen können sein:

  • Erethismus ebriosorum der Alkoholiker[2],
  • Erethismus mercurialis (Aufregung und Schlaflosigkeit bei chronischer Quecksilbervergiftung), siehe Hutmachersyndrom[2][1],
  • Erethismus tropicus als Form des Sonnenstichs[2], selten gebraucht für Hitzschlag[1],
  • Erethismus vaginae: Vaginismus[2],
  • Erethismus genitalis (gesteigerte geschlechtliche Erregbarkeit).[1]

Heute bezeichnet man damit dranghafte Hyperkinesen bei Kindern.[2] Im ICD-10 werden entsprechend unter F90.8 die sonstigen hyperkinetischen Störungen kodiert.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d Otto Dornblüth: Klinisches Wörterbuch. 13./14. Auflage. 1927.
  2. a b c d e Roche Lexikon Medizin. 5. Auflage. Urban & Fischer Bei Elsevier, 2003, ISBN 3-437-15150-9.
  3. Originals vom 6. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dimdi.de
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