Evelyn Gutkind-Bienert

Evelyn(e) Gutkind-Bienert (* 1950 in Berlin; † 12. Februar 2023[1] in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Gutkind-Bienert begann ihre künstlerische Karriere im Kindesalter als Artistin unter dem Namen „Evelyne Gutkind“. Im Alter von 16 Jahren, als sie mit ihrer Tochter schwanger war, beendete sie ihre Auftritte und wurde Hausfrau und Mutter. Später arbeitete sie als Schauspielerin in einer Phase, in der Sexfilme in bundesdeutschen Kinos boomten. In diesem als „Aufklärungsfilm“ deklarierten Erotikfilm Sex pervers (1970) war Bienert in den Spielhandlungen zu sehen. Das Heyne Lexikon des erotischen Films führt Gutkind-Bienert in der Besetzungsliste an dritter Stelle; sie wird als erste weibliche Darstellerin genannt.[2]

Sie spielte noch im selben Jahr eine Nebenrolle als Sexparty-Akrobatin neben Titelheld Claus Tinney sowie namhaften Kollegen wie Arnold Marquis und Ingrid Steeger in der Sexkomödie Der lüsterne Türke. Neben Steeger spielte sie eine der Hauptrollen in der Sexkomödie Zum zweiten Frühstück: Heiße Liebe (1972). In diesem Episodenfilm über die Sexlust von „Grünen Witwen“ verkörperte sie, unter anderem neben Ingrid Steeger, Marlene Rahn und Ingrid van Bergen, eine der Grünen Witwen.[3]

Während ihre eigene Karriere zu Ende ging, verschaffte sie 1978 ihrer elfjährigen Tochter Katja Bienert eine Hauptrolle im Softporno Die Schulmädchen vom Treffpunkt Zoo (1979), in dem ihre Tochter sich in Großaufnahmen entblößt. Evelyn Gutkind-Bienert, die eine Nebenrolle als Wirtin von Katjas Filmfreund Mick spielte, war fortan als Managerin ihrer Tochter tätig. In der deutsch-israelischen Ko-Produktion Der Magier (1979) übernahm Gutkind-Bienert, abseits vom Genre des Erotikfilms, unter der Regie von Menahem Golan die kleinere Rolle der Rivka.[4]

Bienert verabschiedete sich im Jahre 1981 mit einer Komparsenrolle (als Frau im Wartezimmer) an der Seite ihrer Tochter Katja Bienert in der Filmkomödie Kenn’ ich, weiß ich, war ich schon! vom Filmgeschäft.

Gutkind-Bienert arbeitete auch als Stuntfrau und doubelte u. a. Romy Schneider und Didi Hallervorden. Die Filmdatenbank IMDb listet neben Bienerts Tätigkeit als Schauspielerin einen Stunt in Wolf Gremms Film Kamikaze 1989.

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

  • Evelyn Gutkind-Bienert bei IMDb
  • Evelyn Gutkind-Bienert in der omdb

Einzelnachweise

  1. Evelyne Gutkind-Bienert †. Todesmeldung. Abgerufen am 28. Februar 2023.
  2. Ronald M. Hahn: Das Heyne Lexikon des erotischen Films, S. 447. ISBN 3-453-09010-1
  3. Ronald M. Hahn: Das Heyne Lexikon des erotischen Films, S. 568/569. ISBN 3-453-09010-1
  4. The Magician of Lublin (Vollständige Besetzung bei TCM)
Normdaten (Person): GND: 1061683494 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 311646380 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Gutkind-Bienert, Evelyn
ALTERNATIVNAMEN Gutkind, Evelyne
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin
GEBURTSDATUM 1950
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 12. Februar 2023
STERBEORT Berlin