Geneviève Jeanson

Geneviève Jeanson

Geneviève Jeanson (* 29. August 1981 in Lachine) ist eine ehemalige kanadische Radrennfahrerin.

Radsport-Karriere

1999 wurde Geneviève Jeanson Doppel-Juniorenweltmeisterin bei den Titelkämpfen in Verona. Im Jahr darauf wurde sie für den Olympia-Kader von Kanada für die Spiele in Sydney nominiert, wo sie im Straßenrennen Platz 11 und im Einzelzeitfahren Platz 15 belegte. Im selben Jahr gewann sie auch die Flèche Wallone.

In den folgenden Jahren reüssierte Jeanson bei zahlreichen Straßenrennen. So gewann sie 2001 das Redland Bicycle Classic, 2001 und 2003 die Tour of the Gila sowie 2001, 2002 und 2005 die Tour de Toona. Dreimal wurde sie bis 2005 Kanadische Straßenmeisterin. Oftmals gewann sie die Rennen, indem sie ausriss und mit mehreren Minuten Vorsprung ins Ziel gelangte.

Doping

Jeanson mit ihrem Trainer Andre Aubut

Bei dem Straßenweltmeisterschaften 2003 in Hamilton wurde bei Jeanson ein erhöhter Hämatokrit-Wert getestet, und sie erhielt ein Startverbot. Die Sportlerin führte den erhöhten Wert auf das Training in einer Unterdruckkammer zurück. Bei der Flèche Wallonne 2004 verweigerte sie die Dopingkontrolle. 2005 wurde anlässlich der Tour de Toona erneut ein erhöhter Hämatokrit-Wert festgestellt, woraufhin Jeanson zunächst lebenslang gesperrt wurde. In den USA wurde die Sperre später auf zwei Jahre gekürzt, in Kanada bestand sie weiter.

Im April 2009 wurde diese lebenslange Sperre auf zehn Jahre verkürzt, weil Jeanson mit den Justizbehörden kooperierte und sowohl ihren Trainer Andre Aubet als auch ihren Arzt belastete, die daraufhin lebenslang im Sport gesperrt wurden. Dabei gab sie an, seit ihrem 16. Lebensjahr mit EPO gedopt worden zu sein. Obwohl sie inzwischen in den USA wieder hätte Rennen fahren dürfen, beendete sie ihre Radsport-Karriere. In einem Interview sagte sie: “I’ve changed so much this past year that I have a hard time imagining who I was before.” („Ich habe mich im vergangenen Jahr so sehr verändert, dass ich mir nur noch schwer vorstellen konnte, wer ich vorher gewesen war.“)[1]

Geneviève Jeanson lebt heute in Phoenix, Arizona und betreibt dort ein Restaurant.

Einzelnachweise

  1. Cyclingnews.com: “No turning back for Jeanson” abgerufen am 9. Juni 2010 (englisch)
  • Geneviève Jeanson in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Geneviève Jeanson in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Kanadische Meisterinnen im Straßenrennen

1974 Freance Richer | 1975, 1976, 1981 Karen Strong | 1977, 1978, 1980 Sylvia Burka | 1982 Verena Buhler | 1983 Marie-Claude Audet | 1984 Geneviève Brunet | 1985 Barb Lang | 1986 Sara-Louise Neil | 1989 Laurel Zike | 1990, 1991, 1993, 1994 Alison Sydor | 1992, 1999 Clara Hughes | 1995, 1997, 1998 Linda Jackson | 1996 Susan Palmer-Komar | 2000 Sandy Espeseth | 2001, 2004 Lyne Bessette | 2002 Katy St. Laurent | 2003, 2005 Geneviève Jeanson | 2006, 2008 Alex Wrubleski | 2007 Gina Grain | 2009 Alison Testroete | 2010, 2013 Joëlle Numainville | 2011 Veronique Fortin | 2012 Denise Ramsden | 2014 Leah Kirchmann | 2015, 2019 Karol-Ann Canuel | 2016 Annie Foreman-Mackey | 2017 Allison Beveridge | 2018 Katherine Maine | 2022 Maggie Coles-Lyster | 2021, 2023 Alison Jackson

Personendaten
NAME Jeanson, Geneviève
KURZBESCHREIBUNG kanadische Radrennfahrerin
GEBURTSDATUM 29. August 1981
GEBURTSORT Lachine