Hildegard Temporini-Gräfin Vitzthum

Hildegard Temporini-Gräfin Vitzthum (* 14. März 1939 in Berlin; † 30. November 2004 in Tübingen) war eine deutsche Althistorikerin.

Hildegard Temporini legte das Abitur 1958 in Frankfurt ab. Sie studierte die Fächer Latein, Geschichte und Klassische Archäologie an der Universität Frankfurt und ab 1959/60 an der Universität Tübingen. Bei Joseph Vogt wurde sie in Tübingen 1966/67 mit einer althistorischen Dissertation über Die Frauen am Hofe Trajans promoviert. Ihre Habilitation mit der Arbeit über Historische und archäologische Untersuchungen zu den Nachfolgeregelungen im römischen Kaisertum erfolgte 1975 ebenfalls in Tübingen, womit sie die erste Historikerin an der Universität war, die sich habilitierte. Sie lehrte von 1977 bis 2004 als Professorin Alte Geschichte an der Universität Tübingen.

Temporinis Forschungsschwerpunkte lagen in der römischen Kaiserzeit, der Geschichte der Frauen in der Antike und dem Verhältnis von Frauen zur Politik und Kultur der römischen Kaiserzeit. Sie war von 1972 bis 2004 Mitherausgeberin der Reihe Aufstieg und Niedergang der römischen Welt und von 1984 bis 2004 (Mit-)Herausgeberin der Zeitschrift Historia. Ihr 2002 veröffentlichter Sammelband Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora gilt als maßgebliches Handbuch für die Frauen am römischen Kaiserhof.

Temporini war mit dem Völkerrechtler Wolfgang Graf Vitzthum verheiratet.

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Die Frauen am Hofe Trajans. Ein Beitrag zur Stellung der Augustae im Principat. de Gruyter, Berlin u. a. 1978, ISBN 3-11-002297-4.

Herausgeberschaften

  • zunächst allein, später zusammen mit Wolfgang Haase: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Geschichte und Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung (ANRW). de Gruyter, Berlin 1972 ff.
  • Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora. C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-49513-3.

Literatur

  • Elisabeth Herrmann-Otto: Temporini-Gräfin Vitzthum, Hildegard. In: Peter Kuhlmann, Helmuth Schneider (Hrsg.): Geschichte der Altertumswissenschaften. Biographisches Lexikon (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 6). Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02033-8, Sp. 1217–1218.
  • Heinz Heinen: Hildegard Temporini-Gräfin Vitzthum, 1939–2004. In: Historia. Band 54, 2005, S. II–IV.

Weblinks

  • Literatur von und über Hildegard Temporini-Gräfin Vitzthum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Nachruf von Mischa Meier (Memento vom 31. Juli 2007 im Internet Archive), Tübinger Universitäts-Nachrichten, Nr. 120 vom 20. Februar 2005 (abgerufen am 16. September 2012)
Inhaber der Lehrstühle für Alte Geschichte an der Universität Tübingen

1. Lehrstuhl: Alfred von Gutschmid (1877–1887) | Ernst Kornemann (1902–1918) | Wilhelm Weber (1918–1925) | Joseph Vogt (1926–1929) | Richard Laqueur (1930–1932) | Woldemar Graf Uxkull-Gyllenband (1932–1939) | Joseph Vogt (1940–1944, 1946–1962) | Hermann Bengtson (1963–1966) | Wilhelm Hoffmann (1968–1969) | Karl-Ernst Petzold (1970–1985) | Frank Kolb (1986–2013) | Sebastian Schmidt-Hofner (seit 2014)

2. Lehrstuhl: Karl Friedrich Stroheker (1963–1979) | Hildegard Temporini-Gräfin Vitzthum (1979–2004) | Mischa Meier (seit 2004)

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Personendaten
NAME Temporini-Gräfin Vitzthum, Hildegard
ALTERNATIVNAMEN Temporini, Hildegard
KURZBESCHREIBUNG deutsche Althistorikerin
GEBURTSDATUM 14. März 1939
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 30. November 2004
STERBEORT Tübingen