Johannes IV. von Sachsen-Lauenburg

Johannes IV. als 46. Bischof von Hildesheim auf einem Gemälde mit Medaillondarstellungen aller Hildesheimer Bischöfe bis zum Ende des 18. Jahrhunderts; lateinische Inschrift: „Ich habe erfahren, dass im Krieg kein Heil liegt.“
Wappen von 1507 von Johannes IV. über dem Südportal der St. Magdalenenkapelle auf Gut Steuerwald bei Hildesheim[1]

Johannes IV. von Sachsen-Lauenburg (* 1483 (?); † 20. November 1547) war ein Bischof von Hildesheim.

Der Sohn des Herzogs Johann IV. von Sachsen-Lauenburg aus dem Hause der Askanier wurde, nachdem sein Bruder und Amtsvorgänger Erich 1503 zu seinen Gunsten resigniert hatte, zum Bischof von Hildesheim gewählt.

1504 nach der Wahlbestätigung durch Papst Julius II. trat Johannes die Herrschaft im Stift an. Am 28. Januar 1506 erhielt der Bischof von der Ständeversammlung die Einwilligung zur Erhebung der Landbede, einer Steuer.

Bei seinen Versuchen, den Herrschaftsbereich, das Hochstift, auszuweiten, stieß er immer wieder mit den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg zusammen. Auch im Innern kam es zu Konflikten mit der Stadt Hildesheim und dem selbstbewussten Stiftsadel. Das Bistum Hildesheim wurde immer mehr verschuldet.

Johannes IV. versuchte die bischöfliche Landeshoheit im Hochstift Hildesheim wieder zu konsolidieren. In wenigen Jahren gelang es ihm so viel zu sparen, dass er die verpfändeten Schlösser und Güter von den Stiftsadligen zurücklösen konnte. Diese verweigerten die Annahme der Einlösesumme. Erst 1518 wurden Johannes die Regalien durch Kaiser Maximilian verliehen.

Er ist die Hauptfigur bei der Hildesheimer Stiftsfehde. Bischof Johann von Hildesheim fand Asyl bei Kurfürst Joachim von Brandenburg und hoffte vergeblich auf seine Wiedereinsetzung. Im Sommer 1527 trat er zurück und ging, von der Reichsacht befreit, als Domherr nach Ratzeburg, wo er 1547 starb.

Literatur

  • Helmut von Jan: Johann IV. Herzog von Sachsen-Lauenburg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 489–491 (Digitalisat).
  • Karl Ernst Hermann Krause: Johann IV. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 224–226.
  • Axel Behne: Un “figliolo del Duca de Saxonia” a Mantova. La sconosciuta biografia di un principe ecclesiastico tedesco all’alba della Riforma. In Roberta Piccinelli, Deanna Shemek und Luisa Onesta Tamassia (Hrsg.): Itinera chartarum. 150 anni dell’Archivio di Stato di Mantova. Saggi in onore a Daniela Ferrari, Silvana Editoriale, Cinisello Balsamo 2019, ISBN 9788836643431, S. 68–76.
  • Hans Otte: Johannes IV. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 391–392 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).

Einzelnachweise

  1. Christine Wulf: Nr. 89, Steuerwald, Burg, kath. Kapelle St. Magdalenen. In: inschriften.net. Deutsche Inschriften Online (Bd. 88, Landkreis Hildesheim), 2014, abgerufen am 16. September 2021. 

Weblinks

  • DI 88, Landkreis Hildesheim, Nr. 89 (Christine Wulf) im Portal Die Deutschen Inschriften.
VorgängerAmtNachfolger
Erich II. von Sachsen-LauenburgBischof von Hildesheim
1503–1527
Balthasar Merklin
Normdaten (Person): GND: 137976917 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 86135412 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Johannes IV. von Sachsen-Lauenburg
KURZBESCHREIBUNG Bischof von Hildesheim
GEBURTSDATUM um 1483
STERBEDATUM 20. November 1547