Kasseler Schule der Landschafts- und Freiraumplanung

Logo der AG Freiraum und Vegetation

Die Kasseler Schule der Landschafts- und Freiraumplanung ist eine seit den 1970er Jahren von Karl-Heinrich Hülbusch und Mitarbeitern (unter anderem Inge Meta Hülbusch und Helmut Böse) an der Gesamthochschule/Universität Kassel herausgearbeitete Theorie der Landschafts- und Freiraumplanung[1], die ihren Gegenstand hinsichtlich seiner Gebrauchsaspekte[2] und unter der Perspektive seiner sozialen Bedeutung untersucht.[3] Die Kasseler Schule ist nicht identisch mit dem Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung an der Universität Kassel.[4] Die Freiraumplanung der Kasseler Schule ist vor allem an dem Selbstversorger-Gedanken von Leberecht Migge orientiert und hat ihn auf die alltägliche Produktion der Reproduktion[5] und die Autonomie im Gebrauch übertragen.[6] Dementsprechend wird auch in der Landschaftsplanung die lokale Wirtschaftsweise und die soziale Verfügung über die naturbürtigen Produktivkräfte thematisiert.[7]

Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsätzlichen Überarbeitung. Näheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.

Hinsichtlich der Methode ist die Kasseler Schule durch die indizienwissenschaftliche Arbeitsweise[8], die Hermeneutik des Alltags[9] und den Einsatz der Vegetationskunde ausgezeichnet[10], mit deren Hilfe sie typologisierende Verfahren zur nachvollziehbaren Abbildung von Freiräumen (Häuser, Gärten, Straßen, Quartiere, Siedlungen) entwickelt hat[11]. Forschungsergebnisse der Kasseler Schule werden von der Arbeitsgemeinschaft Freiraum und Vegetation in der Schriftenreihe „Notizbuch der Kasseler Schule“ veröffentlicht[12].

Literatur

  • Böse, Helmut, 1981: Die Aneignung von städtischen Freiräumen – Beiträge zur Theorie und sozialen Praxis des Freiraumes; Arbeitsberichte des Fachbereichs Stadt- und Landschaftsplanung an der Gesamthochschule Kassel; Heft 22; Kassel 1981.
    • 1986: Vorbilder statt Leitbilder; in: Garten und Landschaft; Jg. 96; H. 11/1986; Wiederabdruck in: Nachlese Freiraumplanung; Notizbuch der Kasseler Schule 10; Kassel 1990.
  • Hard, Gerhard, 1985: Städtische Rasen, hermeneutisch betrachtet; in: Festschrift Elisabeth Lichtenberger; Hrsg. B. Backé/ M. Seger; Klagenfurter Geographische Schriften; Bd. 6; S. 29–52; Klagenfurt 1985.
    • 1990: Disziplinbegegnungen an einer Spur; in: Hard-Ware; Notizbuch der Kasseler Schule 18; S. 6–53; Kassel 1990
    • 1995; Spuren und Spurenleser. Zur Theorie der Ästhetik des Spurenlesens in der Vegetation und anderswo; Osnabrücker Studien zur Geographie; Bd. 16; Osnabrück 1995.
  • Hülbusch, Inge Meta, 1978: Innenhaus und Aussenhaus – Sozialer und umbauter Raum; Schriftenreihe der OE 1 Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung an der Gesamthochschule Kassel; Heft 033; Kassel 1978.
  • Hülbusch, Karl-Heinrich, 1967: Der Landschaftsschaden; Wiederabdruck in: Gagel, Speik und Wegerich; Notizbuch der Kasseler Schule 52; S. 4–51; Kassel 1999.
    • 1981: Zur Ideologie der öffentlichen Grünplanung; in: Grün in der Stadt; Hrsg. Andritzki/ Spitzer; S. 320–331; Reinbek 1981.
    • 1986: Eine pflanzensoziologische „Spurensicherung“ zur Geschichte eines Stücks Landschaft – Grünlandgesellschaften in La Fontenelle/Vogesen – Indikatoren des Verlaufs der Agrarproduktion; in: Landschaft und Stadt; H. 2/1986; S. 60–72; Stuttgart; Wiederabdruck in: Alle reden vom Land… und andere Texte von und mit Karl Heinrich Hülbusch; Notizbuch der Kasseler Schule 53; S. 100–119; Kassel 1999.
    • 1996: Die Straße als Freiraum; in: Stadt und Grün; Jg. 45; H. 4/1996; Wiederabdruck in: Über kurz oder lang; Notizbuch der Kasseler Schule 59. S. 91–99; Kassel 2002.
    • 2003: Grünplanung ist keine Freiraumplanung. Der große Unterschied; in: Von „Gemeinen Hufen“ (Siedlungs-, Haus-, Freiraumplanung); Notizbuch der Kasseler Schule 64; S. 163–194; Kassel 2003.
  • Körner, Stefan, 2001: Theorie und Methodologie der Landschaftsplanung; Berlin 2001.
  • Lührs, Helmut, 1994: Die Vegetation als Indiz der Wirtschaftsgeschichte; Notizbuch der Kasseler Schule 32; Kassel 1994.

Einzelnachweise

  1. Vgl. E. Schmidt 1981: Der Naturgarten – ein neuer Weg?; in: Garten und Landschaft; Jg. 91; H. 11/1981; S. 877–884: S. 881; J. Milchert 1985: Neue Perspektiven in der Landschafts- und Freiraumplanung?; in: Das Gartenamt; Jg. 34; H. 9/1985; S. 459–461: S. 651; H.W. Hallmann 1992: Die Entwicklung der Landschaftsarchitekten und ihrer Ausbildung in Deutschland - Tl.2; in: Das Gartenamt; Jg. 41; H. 3/1992; S. 165–170: S. 166; Ahrend 1992: Die Bedeutung der demokratischen Planungsansätze der zwanziger Jahre für die emanzipatorischen Planungen der Gegenwart; in: Geschichte und Struktur der Landschaftsplanung; Hrsg. U. Eisel/ S. Schulz; Schriftenreihe des Fachbereichs Landschaftsentwicklung der TU Berlin; Bd. 83; S. 247–278; Berlin 1992: S. 265–278.
  2. Vgl. Heinemann/Pommerening 1981: Struktur und Nutzung dysfunktionaler Freiräume; Notizbuch der Kasseler Schule 12; Kassel 1989.
  3. Vgl. J. Milchert 1983: ‚Aneignung von Städtischen Freiräumen’ – Rezension; in: Das Gartenamt; Jg. 32; H. 2/1983; S. 116f.
  4. Vgl. S. Körner 2001: s.Lit.: S. 15.
  5. Vgl. I.M. Hülbusch 1978: s.Lit.
  6. Vgl. K.H. Hülbusch 1981: s.Lit.
  7. Vgl. K.H. Hülbusch 1986: s.Lit.. H. Lührs 1994: s.Lit.
  8. Vgl. G. Hard 1995: s.Lit. S. Körner 2001: s.Lit.: S. 318.
  9. Vgl. G. Hard 1990 s.Lit.
  10. Vgl. H. Hahne 1982: ‚Die Spontane Vegetation der Stadt Kassel’ – Rezension; in: Das Gartenamt; Jg. 31; H. 11/1982; S. 692f. G. Hard 1985: s.Lit.. V. Seyfrang 1998: Zeitgemäße Staudenverwendung im öffentlichen Grün; in: Stadt und Grün; Jg. 47; H. 10; S. 313f; S. Körner et al. 2002: Stadtökologie und Freiraumnutzung; in. Stadt und Grün; Jg. 51; H. 9/2002; S. 33–43.
  11. Vgl. Harenburg/Wannags 1991: Von Haustür zu Haustür; in: Von Haus zu Haus; Notizbuch der Kasseler Schule 23; S. 6–123; Kassel 1991. C. Theiling 1997: Bremer Reihen; Notizbuch der Kassler Schule 44; Kassel 1997.
  12. Siehe: Website der AG Freiraum und Vegetation

AG Freiraum und Vegetation