Magirus-Deutz 6500 und 7500

Magirus-Deutz
A 6500 4x4 als militärischer Pritschenwagen
A 6500 4x4 als militärischer Pritschenwagen
A 6500 4x4 als militärischer Pritschenwagen
6500 / 7500
Hersteller: Magirus-Deutz
Verkaufsbezeichnung: A 6500
S 6500
A 7500
S 7500

Ab 1955:
A 7500-Jupiter
S 7500-Jupiter
Produktionszeitraum: 1953–1971
Vorgängermodell: Eckhauber der 1. Generation
Nachfolgemodell: Für A 7500-Jupter: Jupiter 6 × 6
Technische Daten
Bauformen: Fahrgestell, Pritsche, Kipper, Zugmaschine
Motoren: Deutz F8L 614
Diesel, 10644 cm³
Leistung: 125 kW
Länge: 8000 mm
Breite: 2500 mm
Höhe: 2350 mm
Radstand: 4800 mm
Wendekreis: Durchmesser: 17,2 m
Nutzlast: 7,65 t
zul. Gesamtgewicht: 13,6 t

Die Typen 6500 und 7500 sind zweiachsige LKW von Magirus-Deutz, die als 18-Tonnen-Zugmaschine und Fahrgestell mit längerem Radstand für verschiedene Aufbauten produziert wurden. Ein vorangestelltes S bedeutet Hinterradantrieb, ein A steht für Allradantrieb. Dabei sind die hinterradgetriebenen Modelle mit einer abgerundeten Motorhaube ausgestattet, die allradgetriebenen Modelle haben eine eckige Motorhaube. Die 7500er-Typen haben gegenüber den 6500er-Typen eine größere Zuladung.

Technik

Die Typen 6500 und 7500 sind LKW mit Leiterrahmen und Starrachsen vorne und hinten. An der Hinterachse sind Zwillingsreifen montiert, an der Vorderachse sind die Fahrzeuge einfach bereift, alle Reifen haben die Größe 11-20. Die Achsen sind vorne und hinten jeweils mit zwei halbelliptischen längsliegenden Blattfedern gefedert, Stoßdämpfer gibt es nicht. Alle Fahrgestelle sind mit Linkslenkung ausgeliefert, die Lenkung ist eine Einfingerlenkung von ZF Friedrichshafen. Die Bremse hat Bremstrommeln mit druckluftbetätigten Innenbacken und 440 mm Durchmesser der Bauart Knorr oder Westinghouse, an allen vier Rädern.

Die Antriebskraft wird vom Motor über eine Einscheibenreibungstrockenkupplung des Typs Fichtel & Sachs LA 70 auf das Getriebe übertragen. Das mechanische Getriebe des Typs ZF AK 6-55 hat sechs Gänge und Klauenschaltung. Es ist fest mit dem Motor verbunden. Vom Getriebe wird die Kraft bei S-Typen auf die Hinterräder, bei A-Typen auf alle Räder übertragen. Die Höchstgeschwindigkeit das Wagens ist 71 oder 72 km/h.

Motor

Motor

Der Motor ist ein Deutz F8L 614, ein luftgekühlter Viertakt-Dieselmotor mit acht Zylindern in V-Anordnung. Er hat zwei hängende Ventile pro Zylinder und indirekte Einspritzung mit Wirbelkammern. Der Hubraum von 10644 cm³ ergibt sich aus einer Bohrung von 110 mm und einem Hub von 140 mm. Der Motor leistet 125 kW bei 2300 min−1. Die Zylinder sind einzeln aus speziellem Gusseisen hergestellt und haben trockene Laufbuchsen. Pro Zylinder gibt es einen Zylinderkopf aus einer Leichtmetalllegierung. Die Kolben sind ebenfalls aus Leichtmetall gefertigt und haben drei Kompressions- und zwei Ölabstreifringe. Um die Kraft von den Kolben auf die Kurbelwelle zu übertragen, werden Stahlpleuel mit einem Doppel-T-Schaftquerschnitt verwendet, sie sind gleitgelagert. Das Kurbelgehäuse ist ein geteiltes Gusseisengehäuse mit Schmierölbohrungen. Die Ventile werden über Stößel, Stoßstangen und Kipphebel von einer untenliegenden Nockenwelle betätigt, die fünffach gelagert ist und über Stirnräder angetrieben wird. Der Motor ist druckumlaufgeschmiert, das Öl wird von einer Zahnradölpumpe gefördert und von einem Spaltfilter im Hauptstrom gereinigt. Die angesaugte Luft wird von einem Ölbadluftfilter mit Zyklon gefiltert und jedem Zylinder über ein Gruppensaugrohr je Zylinderbank zugeführt. Der Kraftstoff wird mit einem Zellfiltereinsatz gefiltert und von einer Kolbenpumpe aus dem 150 Liter fassenden Kraftstofftank zur Einspritzpumpe des Typs Bosch PE 8 A 75 gefördert, die ihn durch eine Einspritzdüse des Typs Bosch DNO SD 211 mit einem Einspritzdruck von 124 bar in die Wirbelkammer einspritzt.

Technische Daten einiger Modelle

S 6500 A 7500 S 6500 S 7500
Motor Maße, Gewichte und Füllmengen
Motortyp F8L 614 Kabine Kurze Kabine
Kühlung Luftkühlung Länge 8020 mm 8000 mm
Einspritzverfahren Wirbelkammereinspritzung,
124 bar Einspritzdruck
Breite 2500 mm
Bohrung × Hub 110 × 140 mm Höhe 2340 mm 2350 mm
Hubraum 10644 cm³ Radstand 4800 mm
Nennleistung 125 kW bei 2300 min−1 Spurweite vorn: 1930 mm
hinten: 1780 mm
Maximales Drehmoment 608 Nm bei 1200 min−1 Minimale Bodenfreiheit 265 mm 253 mm
Niedrigster Kraftstoffverbrauch 245 g/kWh Wendekreisdurchmesser 18500 mm
Mittlerer Arbeitsdruck 6,13 bar Überhang vorn: 1255 mm
hinten: 1965 mm
vorn: 1255 mm
hinten: 1945 mm
Masse des Motors 850 kg Masse des Fahrgestells 4600 kg
Verdichtungsverhältnis 17,8:1 Fahrgestelltragfähigkeit 8500 kg 9000 kg
Zündfolge 1-8-4-5-7-3-6-2 Fahrzeugleergewicht 5950 kg
Kraftübertragung Maximal zulässige Gesamtmasse 13100 kg 13600 kg
Kupplung Fichtel & Sachs LA 70 Maximal zulässige Achslasten vorn: 4400 kg
hinten: 9000 kg
vorn: 4600 kg
hinten: 9200 kg
Kraftübertragung auf Hinterräder Alle Räder Nutzlast 7150 kg 7650 kg
Getriebe ZF AK 6-55 Höchstgeschwindigkeit 72 km/h 71 km/h
Getriebeübersetzungen Kraftstoffverbrauch 21,5 l/100 km bei 1920 min−1 21,5 l/100 km bei 1940 min−1
1. Gang 6,63 Ölverbrauch 0,45 l/100 km bei 1920 min−1 0,45 l/100 km bei 1940 min−1
2. Gang 3,88 Füllmenge des Kraftstoffbehälters 150 l
3. Gang 2,43 Füllmenge der Ölwanne min. 16 l / max. 20 l
4. Gang 1,55 Füllmenge des Getriebegehäuses 6,5 l
5. Gang 1,0 Elektrische Anlage
6. Gang 0,71 Anlasser Schubankeranlasser Bosch BPD 6/24, 24 V
R. Gang 5,66 Lichtmaschine Bosch LJ/GK 300/12/1400 R1, 12 V, 300 W
Schaltgetriebe zu Hinterrädern 8,88 Energiespeicher 2 × Bleisäureakkumulator, 135 Ah, unter Fahrersitz
Verteilergetriebe 1,128/1,515 Glühkerze Bosch oder Beru, 65 W

Galerie

  • S 6500 als Zugmaschine
    S 6500 als Zugmaschine
  • S 6500
    S 6500
  • A 7500
    A 7500
  • A 7500 von der Seite, mit Drehleiteraufbau
    A 7500 von der Seite, mit Drehleiteraufbau

Literatur

  • Verband der Automobilindustrie: Klöckner-Humboldt-Deutz AG Werk Ulm - Typ S 6500 A 6500, Gruppe 14, Nr. 1310. Frankfurt am Main. Oktober 1954
  • Verband der Automobilindustrie: Klöckner-Humboldt-Deutz AG Werk Ulm - Typ S/A 7500-Jupiter, Gruppe 14, Nr. 1360–1460. Frankfurt am Main. April 1956
Krafträder und Quads

DKW P1-505 P • Hercules K 125 BW • Hercules K 180 BW • Maico M 250 BKTM 400 LS-E MilitaryKTM 640 LS-E MilitaryYamaha Grizzly 450 • LL Utility Terrain Vehicle

PKW und Transporter

VW Typ 2VW T3VW Typ 181

Kraftomnibusse

Setra S 313

LKW der 1. Generation

DKW MungaBorgward B 2000 A/OMercedes-Benz Unimog S 404 BFord G 398 SAMHenschel HS 115 AMAN 630 L2 A/AEMercedes-Benz LG 315/46 • Magirus-Deutz A 6500 • Magirus-Deutz JupiterFaun GT 8/15Faun L 908 (Langhauber) • Faun L 908/54 VA • Faun L 912 (Langhauber)Faun Z 912/21 • Faun L 912/VSA • Faun L 1212/45 VSA • Faun LK 12/21-400 • Faun LK 12/12-485

LKW der 2. Generation

VW IltisFaun KraKa 640Mercedes-Benz Unimog U 1300 LMAN gl Kat I/Kat I A1Magirus-Deutz 168 M11FL/Iveco Magirus 110-17 AWMercedes-Benz L 1017/1017 AMAN 15.192 FMAN 15.240 FASMAN 22.240 DF/DEMagirus-Deutz 320 D20FAT/Iveco Magirus 200-32 AHMagirus-Deutz 320 D22FS/Iveco Magirus 220-32 AHTMagirus-Deutz 320 D26FT/Iveco Magirus 260-32 AHSLT 50-2/3 ElefantSLT 56

LKW der 3. Generation

Mercedes-Benz Wolf • Mercedes-Benz Unimog (U 4000/U 5000)MAN gl Kat I A1.1Multi

Radpanzer

Luchs • Fuchs • FennekGTK Boxer

Geschützte Radfahrzeuge

ATF Dingo 1 • Serval • Duro 3/YakATF Dingo 2ESK Mungo • Multi 2 FSA • Eagle IV/VEnokMercedes-Benz ZetrosIveco Trakker

Amphibienfahrzeuge

DUKWM2 AlligatorM3

Prototypen und Versuchsmuster

Goliath Typ 31 JagdwagenPorsche 597 JagdwagenAPERadpanzer 90 • Zobel • Sonderwagen 4 (TM-170) • KMW GFF 4 • Rheinmetall Wisent