Manfred Püchel

Manfred Püchel (* 20. Mai 1951 in Etgersleben bei Magdeburg) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er war von 1990 bis 2011 Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt und von 1994 bis 2002 Innenminister von Sachsen-Anhalt.

Ausbildung

Nach dem Abitur studierte Püchel Chemie und promovierte 1978 zum Dr. rer. nat. Als Chemiker arbeitete er bis 1992 in einem Krankenhaus als Laborleiter.

Öffentliche Ämter

1990 wurde er in den Landtag von Sachsen-Anhalt gewählt, dem er bis 2011 ohne Unterbrechung angehörte. Nach der Landtagswahl 1994 und der Regierungsübernahme von Reinhard Höppner wurde Püchel zum Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt berufen (Kabinett Höppner I). Nach der Wahl 1998 wurde er im Amt bestätigt (Kabinett Höppner II). Nachdem Justizministerin Karin Schubert im Januar 2002 von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit zur Justizsenatorin berufen worden war, übernahm Püchel zusätzlich das Justizressort und verblieb in beiden Ämtern bis zum Regierungswechsel im Jahre 2002. Nach der Regierungsübernahme von Wolfgang Böhmer übernahm Püchel den Fraktionsvorsitz seiner Partei im Landtag. Dieses Amt übte er bis zum 18. Juni 2004 aus. Nachfolger im Fraktionsvorsitz wurde der bisherige parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Jens Bullerjahn.

Partei

Püchel war von 1974 bis 1989,[1] nach anderen Angaben von 1974 bis 1982 und wieder 1986 bis 1989 Mitglied der DDR-Blockpartei DBD.[2] Nach der Wende trat er 1990 in die SPD ein. Bereits im selben Jahr wurde er in den Bezirksvorstand der SPD Magdeburg gewählt und war 1990 SPD-Kreisvorsitzender in Staßfurt, von 1993 bis 2002 übte er dieses Amt im Landkreis Aschersleben-Staßfurt erneut aus. Seit 1992 gehört er dem Landesvorstand an, war von 2000 bis 2002 stellvertretender Landesvorsitzender und von Mai 2002 bis Juni 2004 Landesvorsitzender der SPD in Sachsen-Anhalt. Am 18. Juni 2004 legte er seine Ämter aus gesundheitlichen Gründen nieder. Von 2003 bis 2005 war er Mitglied des SPD-Bundesvorstandes.

Ehrungen

Am 21. Dezember 2022 wurde Püchel mit dem Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt geehrt.

Literatur

Weblinks

  • Die Abgeordneten – Dr. Manfred Püchel (Memento vom 1. Mai 2010 im Internet Archive)
  • Mitteilung zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes, 29. Juni 2010

Einzelnachweise

  1. Holzapfel, Klaus-Jürgen (Hrsg.): Landtag von Sachsen-Anhalt: 1. Wahlperiode 1990–1994 (Volkshandbuch), 2., erweiterte Auflage, Stand 15. Oktober 1992, Neue Darmstädter Verlagsanstalt, Rheinbreitbach 1992, ISBN 3-87576-298-3, S. 30
  2. Helmut Müller-EnbergsPüchel, Manfred. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt

1945–1952: Robert Siewert | Josef Hegen. Seit 1990: Wolfgang Braun | Hartmut Perschau | Walter Remmers | Manfred Püchel | Klaus-Jürgen Jeziorsky | Holger Hövelmann | Holger Stahlknecht | Michael Richter | Tamara Zieschang

Siehe auch: Land (DDR) und Sachsen-Anhalt

1945–52: Erhard Hübener | Erich Damerow | Werner Bruschke

Seit 1990: Walter Remmers | Karin Schubert | Manfred Püchel | Curt Becker | Angela Kolb | Anne-Marie Keding | Rainer Robra | Franziska Weidinger

Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt

Reinhard Höppner (1990–1994) | Rüdiger Fikentscher (1994–2002) | Manfred Püchel (2002–2004) | Jens Bullerjahn (2004–2006) | Katrin Budde (2006–2016) | Andreas Steppuhn (2016) | Katja Pähle (seit 2016)

Landesvorsitzende der SPD Sachsen-Anhalt

Rüdiger Fikentscher (1990–2002) | Manfred Püchel (2002–2004) | Holger Hövelmann (2004–2009) | Katrin Budde (2009–2016) | Burkhard Lischka (2016–2020) | Juliane Kleemann und Andreas Schmidt (ab 2020)

Normdaten (Person): GND: 1113880104 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 6962147425866445040008 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Püchel, Manfred
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SPD), MdL
GEBURTSDATUM 20. Mai 1951
GEBURTSORT Etgersleben bei Magdeburg