Orden des Karađorđe-Sterns

Der Orden des Karađorđe-Sterns (serbisch Орден Карађорђеве звезде Orden Karađorđeve zvezde; auch Orden des Sterns von Karadjordje[1], Karageogewitsch-Orden[2] oder Orden des Sterns von Karageorge[3]) wurde im Jahr 2010 neu gestiftet und ist seitdem die höchste Auszeichnung der Republik Serbien. Der Name des Ordens bezieht sich auf Karađorđe, den Begründer der Dynastie Karađorđević, zu welcher der serbische König Petar I. gehörte, der den Orden am 1. Januar 1904 in Topola erstmals stiftete. Bis zum formalen Ende der Monarchie in Jugoslawien 1945, wurde diese höchste Auszeichnung des Landes als „Anerkennung und Auszeichnung der für König und Vaterland erworbenen Verdienste im Krieg und im Frieden verliehen“.

Ordensdekoration

1904 bis 1945

Ordenszeichen ohne und mit gekreuzten Schwertern (Avers)
Ordenszeichen ohne und mit gekreuzten Schwertern (Avers)
Ordenszeichen ohne und mit gekreuzten Schwertern (Avers)

Bis 1945 war das Ordenszeichen ist ein goldenes, weiß emailliertes Ruppertkreuz mit goldenen Strahlen in den Winkeln. Das Kreuz wird von der emaillierten serbischen Königskrone überragt, an der sich der Bandring befindet. Im blauen Medaillon das serbische Wappenschild, dass von einem weiß emaillierten Reif von der Inschrift За веру и слободу 1804 (Für Glaube und Freiheit 1804) umschlossen ist. Die Jahreszahl 1804 steht dabei für den hundertsten Jahrestag des Ersten Serbischen Aufstands. Im Revers der serbische Doppeladler mit einem blau emaillierten Reif mit der Inschrift Петар I 1904 (Petar I. 1904). Für Militärverdienste kam der Orden mit gekreuzten Schwertern durch die Kreuzarme zur Verleihung.

Die IV. Klasse ist lediglich aus vergoldeter Bronze gefertigt.


Ordensklassen und Trageweise

1904 bis 1945

Der Orden wurde bis 1945 in vier Klassen gestiftet:

  • I. Klasse, an einer Schärpe von der rechten Schulter zur linken Hüfte sowie mit einem brillantierten achtstrahligen Bruststern getragen. Auf dem Stern ist das Ordenszeichen ohne Königskrone aufgelegt. Lediglich an den russischen Zar Nikolaus II. sowie den türkischen Sultan Mehmed V. wurde sie als besonderer Gunstbeweis mit Brillanten verliehen.
  • II. Klasse, getragen als Halsorden, zusätzlich mit einem etwas verkleinerten Bruststern.
  • III. Klasse, getragen als Halsorden.
  • IV. Klasse, an einem Dreiecksband auf der linken Brustseite getragen.

Das Dreiecksband ist für Zivilverdienste rot mit weißen Seitenstreifen und für Militärverdienste rot.

  • I. Klasse an Schärpe mit Bruststern
    I. Klasse an Schärpe mit Bruststern
  • IV. Klasse für Zivilverdienste (Revers)
    IV. Klasse für Zivilverdienste (Revers)
  • IV. Klasse mit Schwertern für Militärverdienste (Avers)
    IV. Klasse mit Schwertern für Militärverdienste (Avers)

Seit 2010

Der Orden wird seit 2010 mit veränderter Ordensdekoration in drei Klassen gestiftet.

  • I. Klasse
    I. Klasse
  • II. Klasse
    II. Klasse
  • III. Klasse
    III. Klasse

Bekannte Träger und Trägerinnen

1904 bis 1945

  • Nikolaus II., I. Klasse mit Brillanten
  • Mehmed V., I. Klasse mit Brillanten
  • Pavle Đurišić (1907–1945), Tschetnik-Führer[4]
  • Mane Rokvić († 1944), Tschetnik-Führer[5]; Verleihung Anfang 1942
  • Divna Veković (1886–1944), jugoslawische Ärztin
  • Flora Sandes (1876–1956), britische Krankenschwester und Soldatin der serbischen Armee
  • Milunka Savić (zwischen 1888 und 1890–1973), Soldatin der serbischen Armee

Seit 2010

Literatur

  • Pavel Car, Tomislav Muhić: Serbische und jugoslawische Orden und Ehrenzeichen. Verlag Militaria, Wien 2009, ISBN 978-3-902526-26-7, S. 274 ff. 

Einzelnachweise

  1. Václav Měřička: Orden und Auszeichnungen. Artia. Prag 1966. S. 107.
  2. Gerd Scharfenberg, Günter Thiede: Lexikon der Ordenskunde. Von Adlerschild bis Zitronenorden. Battenberg Verlag, Regenstauf 2010. ISBN 978-3-86646-051-5. S. 260.
  3. Jörg Nimmergut: Orden Europas. Battenberg Verlag. Regenstauf 2007. ISBN 978-3-86646-020-1. S. 235.
  4. The Trial of Dragoljub-Draža Mihailović : Stenographic Record and Documents from the Trial of Dragoljub-Draža Mihailović. Belgrad 1946, S. 431, 375 (englisch, mit Faksimile des Telegramms der jugoslawischen Exilregierung über die Verleihung.). 
  5. Vladimir Dedijer: Dnevnik : Svedočanstva iz oslobodilačkog rata (Od 28 Novembra 1942 do 10 Novembra 1943). Hrsg.: Državni izd. zavod Jugoslavije. 1946, S. 387: „Rokvić i Bogunović, s Karađorđevim zvezdama kojim ih je odlikovao Slobodan Jovanović […]“ 
  6. B. Anđelić: Ceremonija u Skupštini: Novak Đoković odlikovan Karađorđevom zvezdom. In: http://www.blic.rs/. 15. Februar 2012, abgerufen am 21. April 2024. 
  7. Paul Jandl: Als Peter Handke hinterrücks in Serbien ein paar Orden verliehen wurden. In: https://www.nzz.ch/. 27. Mai 2021, abgerufen am 21. April 2024: „«Weder auf den ‹höchsten Orden der bosnischen Serbenrepublik› noch, jenseits der Grenze dann in Belgrad, auf den ‹Orden des Karadjordje-Sterns der ersten Stufe›.»“ 
  8. Marie Schmidt: Freundlich grüßt Peter Handke. In: https://www.sueddeutsche.de/. 22. Mai 2021, abgerufen am 21. April 2024: „Auch nicht zu dem Orden des Kadjocsterns, den ihm am 9. Mai der serbische Präsident Aleksandar Vučić überreichte.“ 
  9. Kurz erhält "Orden der Republik Serbien am Band". In: https://kurier.at/. 4. September 2021, abgerufen am 21. April 2024. 
  10. a b c Aurelia Maria Hennes: Söder in Serbien: Bayern sagt Unterstützung bei EU-Beitritt zu. In: https://www.br.de/. 15. März 2024, abgerufen am 21. April 2024: „Bei seinem Staatsbesuch verlieh Vučić an Söder den Orden der Republik Serbien am Bande – den auch schon Wladimir Putin und Viktor Orbán im Schrank haben. Auf der Plattform Instagram teilte Markus Söder Bilder von seinem Besuch, mit seinem Orden und schrieb dazu: "Die Auszeichnung ist eine Ehre für den Freistaat Bayern und mich ganz persönlich".“