Stödterbachtal und Nebenbäche

Naturschutzgebiet Stödterbachtal und Nebenbäche

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Stödterbachtal – Bestand an Winterschachtelhalm (Rote Liste NRW (2020), Gefährdungsstufe 3)

Naturschutzgebiet Stödterbachtal – Bestand an Winterschachtelhalm (Rote Liste NRW (2020), Gefährdungsstufe 3)

Lage Hückeswagen, Oberbergischer Kreis, NRW
Fläche 35,4 ha
Kennung GM-085
WDPA-ID 378292
Geographische Lage 51° 7′ N, 7° 17′ O51.122837.27543265Koordinaten: 51° 7′ 22″ N, 7° 16′ 32″ O
Stödterbachtal und Nebenbäche (Nordrhein-Westfalen)
Stödterbachtal und Nebenbäche (Nordrhein-Westfalen)
Meereshöhe von 236 m bis 295 m (ø 265 m)
Einrichtungsdatum 2006, Landschaftsplan 2013
Verwaltung Untere Landschaftsbehörde des Oberbergischen Kreises
Rechtsgrundlage Landschaftsplan rechtskräftig

Das Naturschutzgebiet Stödterbachtal und Nebenbäche liegt auf dem Gebiet der Stadt Hückeswagen im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Das etwa 35,4 ha große Gebiet, das im Jahr 2006 unter Naturschutz gestellt wurde, erstreckt sich südwestlich des Hückeswagener Ortsteil Scheideweg bis fast zur Knochenmühle auf Wermelskirchener Gebiet im Rheinisch-Bergischen Kreis. Östlich des Gebietes verläuft die Landesstraße L 68, nördlich die L 101. Das Gebiet umfasst die Bachtäler des Strucksfelder und des Dörpfelder Baches, sowie das Bachtal des Stödter Baches (in der Bezeichnung des Wupperverbandes: Kleine Dhünn)[1] und das Bachtal des Straßweger Baches mit den beiden Nebenbächen Kotthausener Delle und Bockhackener Bach.[2]

Beschreibung

Der Fachinformationsdienst des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW beschreibt das Gebiet – hier auszugsweise wiedergegeben – wie folgt:

„Das Wiesental des kleinen Dhünn-Baches setzt sich fort im Stödter Bachtalsystem. Die verschiedenen Quellbäche beginnen zumeist wenig naturnah in grabenartig ausgebauten Gerinnen oder aus Teich- und Brunnenüberläufen. Die grabenartig ausgebauten Quellbäche durchfließen von Weidegrünland und Grünlandbrachen geprägte Talungen. Örtlich kommen Fichtenforste und laubholzdominierte Kleingehölze vor. Randlich eines Eichen-Buchengehölzes am östlichen Talhang des von Kurzfeld kommenden Siefens wächst die Elsbeere. Der nordwestlich Dörpfelderhöhe beginnende Siefen ist durch die Anlage mehrerer Fischteiche gestört. Nach dem Zusammenfluss der Quellbäche nördlich des Kottbergs wird das 10-25 m breite Tal auf etwa 700 m Länge von ausgedehnten, teils feuchten Grünlandbrachen geprägt.[…]

Der Stödter Bach durchfliesst das Tal in grösseren Schlingen. Er wird nur selten von Ufergehölzen (Erlen, Schmalblattweiden) gesäumt. Infolge seiner starken Eintiefung haben sich Steilufer ausgebildet. Im untersten Abschnitt wird das Stödter Tal von Fett- und Nassweiden eingenommen. Hier mündet der in Abschnitten von einem naturnahen Bach durchflossene Kotthausener Siefen ein. Das Stödter Tal liegt zwischen stark geneigten, um 50 m hohen, fast durchgehend bewaldeten Hängen. Alte, unterwuchsarme Buchen-Hallenwälder wechseln mit kraut-, z. T. auch strauchreichen Eichenwäldern ab. Örtlich kommen auch mittelalte bis alte Buchen-Eichenbestände vor.[…]“[3]

Hinsichtlich der östlich der Knochenmühle gelegenen Bachtäler des Straßwegener und Bockhackener Baches merkt das Landesamt an:

„Die Bachtäler werden überwiegend weidewirtschaftlich, selten als Wiese genutzt. Kleinflächig finden sich in Bachnähe Feuchtgrünland oder Hochstaudenfluren. […] Der von Kotthausen kommende Hauptbach besitzt einen weitgehend naturnahen Verlauf. Nur selten findet sich etwas Ufergehölz. Unterhalb von Straßburg mündet ein kurzer, beweideter Quellsiefen ein. Der von Bockhacken kommende Bachlauf ist begradigt. Er fließt im unteren Abschnitt durch ein kleines Birken-Salweidengehölz. Im Unterwuchs dominieren Brennnessel und Brombeere, in Bachnähe auch Mädesüß. Südlich dieses Gehölzes wurde der Bach zu einem Fischteich aufgestaut. Ein weiterer Fischteich befindet sich bei Kotthausen. Der westexponierte Talhang des Bockhackener Tales wird z. T. von einer Magerweide (Pferde) eingenommen.“[3]

Im Naturschutzgebiet finden sich u. a. folgende bedeutsame, seltene oder besonders schützenswerte Pflanzenarten: Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale), Elsbeere (Sorbus torminalis), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris), Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) und Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis).[4][5]

  • Knochenmühle – südwestl. Endpunkt des NSG
    Knochenmühle – südwestl. Endpunkt des NSG
  • Kleine Dhünn nahe der Knochenmühle
    Kleine Dhünn nahe der Knochenmühle
  • Schlangen-Knöterich
  • Wanderweg / Fußgängerbrücke über die Kleine Dhünn
    Wanderweg / Fußgängerbrücke über die Kleine Dhünn
  • Kleine Dhünn
    Kleine Dhünn
  • Oberlauf Kleine Dhünn
    Oberlauf Kleine Dhünn
  • Dörpfelder Bach mündet in Strucksfelder Bach
    Dörpfelder Bach mündet in Strucksfelder Bach
  • Sauerklee bedeckt den Nadelwaldboden im Straßweger Bachtal
    Sauerklee bedeckt den Nadelwaldboden im Straßweger Bachtal
  • Straßweger Bachtal südl. Kotthausen
    Straßweger Bachtal südl. Kotthausen
  • Sumpf-Schafgarbe
  • Quellgebiet Kotthausener Delle
    Quellgebiet Kotthausener Delle
  • Kotthausener Delle
    Kotthausener Delle

Siehe auch

Commons: Naturschutzgebiet Stödterbachtal und Nebenbäche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1]| Wupperverband - Informationssystem FluGGS Wupper
  2. Karte Naturschutzgebiet Stödterbachtal und Nebenbäche auf openstreetmap.org
  3. a b Naturschutzgebiet „Stödterbachtal und Nebenbäche“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
  4. Naturschutzgebiet „Stödterbachtal und Nebenbäche“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
  5. [2]| Rote Liste NRW (2020) - Farn- u. Blütenpflanzen
V
Naturschutzgebiete im Oberbergischen Kreis
Bergneustadt

Mummicker-Siefen | Rengsetal

Engelskirchen

Aggeraue Ehreshoven mit Weierberg | Aggeraue Ohl-Grünscheid | Agger-Hangwald Engelskirchen | Altenberg und Aggertalhöhlen | Bliesenbach-Hundskopf | Buchenwald nördlich Heckhaus | Felsenthal | Grube Kastor | Grube Silberkaule | Heckberg | Hipperich | Kaltenbachtal | Loopebachtal mit Nebentälern | Lützenbachtal | Oberes Schlingenbachtal | Orchideenwiese Nuerschen | Rafelsberg | Schimmelhau-Buschhardt-Burscheid | Schlosswald Ehreshoven | Schluchtwälder und Siefen bei Bellingroth | Teichwiese | Waldbereich südlich Daxborn | Wallefelder Höhlen | Weinberg bei Ründeroth

Gummersbach

Felsenthal | Feuchtgebiet Kloster

Hückeswagen

Beverteich | Dörpetal und Quellsiefen | Hänge der Neyetalsperre | Harthbachtal mit Nebenbächen und Hangwäldern | Leiverbachtal und Talhänge | Oberlauf der Großen Dhünn | Purder Bachtal und Nebenbäche | Schneppenthaler Bachtal und Mohlsbachtal | Stödterbachtal und Nebenbäche | Ufer und Talhänge der Wuppertalsperre | Wickesberger Bachtal und Seitenbäche | Wiebachtal und Talhänge | Wupperaue bei Westenbrücke

Lindlar

Dolomitsteinbruch Linde | Felsenthal | Oberes Lindlarer Sülztal | Oberkotten | Olpebachtal | Steinbruch Bolzenbach | Sülzbachaue | Waldmeister-Buchenwald bei Rölenommer

Marienheide

Nass- und Feuchtgrünlandkomplex östlich Holzwipper | Quellbach- und Laubwaldbereich Deipensiefen | Quellbach- und Laubwaldbereich im Gervershagener Forst | Quellgebiet der Wupper | Steinbruch mit Höhle am Schieferstein (Höllöcher) | Wipperaue Eulenbecke | Wupperaue bei Gogarten

Morsbach

Hangmulde Strasserhof | Haus Ley | Heiderhardt | Römerbachtal | Steinbruch Halle | Warnsbachtal | Zielenbacher Tal

Nümbrecht

Brölbach-Aue Auf dem Auel bei Homburg-Bröl | Brölbach-Aue Große Wiese und Dicksteinswiese | Feuchtgebiet Harscheider Bach-Tal bei Geringhauser Mühle | Hillenbach-Tal | Laubwald mit Quellrinnen südlich Schloss Homburg | Laubwaldkomplex Starksfeld und Rennbahnsköpfchen

Radevormwald

Brebachtal und Baumer Berg | Oberes Freebachtal | Reebeck und Braaker Siepen | Spreeler Bachtal | Uelfetal mit Nebentälern | Wupper bei Radevormwald | Wiebachtal und Siepener Bachtal

Reichshof

Asbachtal | Aubachtal und Nebenbäche | Bieberstein-Steinbreche Dreisbachtal und Nebenbäche | Dreschhauser Bachtal und Nebenbäche | Grünlandkomplex westlich Löffelsterz | Hänge und Talräume bei Heikhausen | Heidsiefen und Herzsiefen mit angrenzenden Laubholzbereichen | Kötzel | Laubwälder am Mun-Depot | Mummicker-Siefen | Puhlbruch / Silberkuhle | Sangenberg-Dornhecke | Steinbruch Ulbert | Steinbruch und Talhänge bei Bieberstein | Streesharthbach und Nebenbäche | Wacholderbestände bei Wildberg | Wacholdergelände bei Branscheid | Wiehlaue Brüchermühle | Wiehltal zwischen Wildbererhütte und Wiehl | Wiehltalsperre

Waldbröl

Galgenberg (Zone I und II) | Hohes Wäldchen II | Hufener Bachtal | Kesselsiefen | Magerwiese Bettenhagen | Neuenhähnen | Schnörringer Bachtal | Westerbachtal

Wiehl

Dornhecke I | Friesenauel | Immerkopf | Kallberg | Laubwaldkomplex „In den Eichen“ | Loopebachquellen | Scherbusch | Schladerwiesen | Spülteiche bei Forst | Steinbruch Jürgesbruch | Steinbruch Morkepütz | Steinbruch Weiershagen | Steinbruch Wiehau | Streuobstwiese und Magergrünland Am Stichelberg | Wiehltalaue Oberwiehl-Bieberstein

Wipperfürth

Berrenbecke | Hangquellmoor Kupferberg | Ibachtal und Nebenbäche | Mausbachtal | Neye-Oberlauf | Neyetalsperre | Oberlauf der Großen Dhünn | Oberläufe der Großen Dhünn | Purder Bachtal | Schwarzenbachtal | Steinbruch am Wahlberg | Wupperaue