Wiktor Michailowitsch Brodjanski

Wiktor Michailowitsch Brodjanski (russisch Виктор Михайлович Бродянский; * 16. März 1919 in Rostow am Don; † 21. März 2009 in Moskau) war ein sowjetischer bzw. russischer Physikochemiker und Hochschullehrer.[1][2]

Leben

Brodjanski, Sohn Mendel Peissachowitsch Brodjanskis und Anna Ruwinowna Naifelds, begann 1938 das Studium am Moskauer Institut für Chemie-Maschinenbau. Nach Beginn des Deutsch-Sowjetischen Kriegs trat er als Freiwilliger in die Rote Armee ein und kam im Juli 1941 an die Front. Er kämpfte in der Panzertruppe und in der Motorisierten Infanterie in der Oblast Smolensk, vor Moskau und in Weißrussland. Er wurde zweimal verwundet.[3][4]

Im Oktober 1945 kehrte Brodjanski in das Moskauer Institut für Chemie-Maschinenbau zurück und setzte sein Studium fort. Seine Diplomarbeit wurde von Pjotr Kapiza betreut.[4] Er schloss das Studium als Chemieindustrie-Ingenieur-Mechaniker ab.[5]

Ab 1949 arbeitete Brodjanski im Allrussischen Forschungsinstitut für Sauerstoff-Maschinenbau. Er entwickelte dort Schaltpläne für Luftzerlegungsanlagen. 1952 wurde er Chef der Gas-Werkhalle des 1. Moskauer Autogen-Werks für die Produktion und den Verkauf von Gasen.[3] Er verteidigte 1954 am Moskauer Institut für Chemie-Maschinenbau, das inzwischen das Chemisch-Technische Dmitri-Mendelejew-Institut geworden war, seine Dissertation über die kontinuierliche Herstellung von technisch reinem Argon mit Erfolg für die Promotion zum Kandidaten der technischen Wissenschaften.[6]

Brodjanski wechselte 1958 zum Moskauer Energetischen Institut (MEI) und lehrte zunächst am Lehrstuhl für Industrie-Wärmeenergieanlagen und dann am Lehrstuhl für Kühltechnik.[4][5] Er verteidigte 1968 seine Doktor-Dissertation über die Exergie-Methode der thermodynamischen Analyse und ihre Anwendung in der Technik für niedrige Temperaturen mit Erfolg für die Promotion zum Doktor der technischen Wissenschaften.[7] Die Ernennung zum Professor folgte 1970.[5] Sein Forschungsschwerpunkt war die Optimierung der Verfahren und Anlagen zur Erreichung niedriger Temperaturen, wobei er auch den Elektrokalorischen Effekt benutzte.

Ehrungen, Preise

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Подвиг народа в Великой Отечественной войне 1941-1945 гг.: Бродянский Виктор Михайлович 1919г.р. (abgerufen am 29. Juni 2023).
  2. MEI: Бродянский Виктор Михайлович (abgerufen am 29. Juni 2023).
  3. a b c Nesterow S. B., Иванова Г. Н.: Воин, инженер, ученый, педагог, руководитель. In: Экспертный союз . Nr. 18, 2015 ([1] [abgerufen am 29. Juni 2023]). 
  4. a b c d e Ситников В.: Почет и признание. In: Холодильный бизнес . Nr. 3, 2009, S. 4–6 ([2] [PDF; abgerufen am 29. Juni 2023]). 
  5. a b c d Памяти Виктора Михайловича Бродянского. In: Холодильный бизнес . Nr. 3, 2009 ([3] [PDF; abgerufen am 29. Juni 2023]). 
  6. Бродянский В. М.: Непрерывное получение технически чистого аргона : Автореферат дис. на соискание учен. степени кандидата техн. наук. М-во высш. образования СССР. Моск. ордена Ленина хим.-технол. ин-т им. Д.И. Менделеева, Moskau 1954. 
  7. Бродянский В. М.: Эксергетический метод термодинамического анализа и его приложения в технике низких температур : Автореферат дис. на соискание учен. степени д-ра техн. наук. Моск. энерг. ин-т. - Москва, Moskau 1967. 
Normdaten (Person): GND: 1158226071 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n81039089 | VIAF: 2766233 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Brodjanski, Wiktor Michailowitsch
ALTERNATIVNAMEN Бродянский, Виктор Михайлович (russisch)
KURZBESCHREIBUNG sowjetischer bzw. russischer Physikochemiker und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 16. März 1919
GEBURTSORT Rostow am Don
STERBEDATUM 21. März 2009
STERBEORT Moskau