Ronald Maraun

Ronny Maraun (1956) hinter Schrittmacher Herbert Schondorf

Ronald „Ronny“ Maraun (* 10. September 1928 in Berlin; † 19. Juli 2017 ebenda) war ein deutscher Radrennfahrer.

Sportliche Laufbahn

Maraun begann kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin mit dem Radsport. Der ehemalige Radprofi Karl Saldow förderte sein Talent.[1] Er gehörte ab 1948 der Stadtteilmannschaft Berlin-Mitte unter Leitung von Paul Szostak an. Die Mannschaft wechselte geschlossen in den Westteil Berlins über und schloss sich dort dem Verein RC Endspurt 1911 an. 1951 wechselte er zur BSG Einheit Berliner Bär.[2]

1950 belegte Ronny Maraun den zweiten Platz beim Straßenrennen Berlin–Cottbus–Berlin. 1951 (hinter Schrittmacher Erich Wedermann) und 1952 (hinter Schrittmacher Horst Aurich) wurde er DDR-Meister im Steherrennen. 1953 belegte er mit seiner Mannschaft von BSG Einheit Berliner Bär (mit Fritz Jährling, Werner Malitz, Heinz Wahl) den dritten Platz bei den DDR-Meisterschaften im Bahnradsport in der Mannschaftsverfolgung. Seit 1954 bei der SC Einheit Berlin (dem Nachfolger von Einheit Berliner Bär), wurde er 1955 gemeinsam mit Fritz Jährling DDR-Meister im Zweier-Mannschaftsfahren. Maraun entwickelte sich im Verlaufe seiner Laufbahn zu einem der besten Bahnfahrer der DDR. Er wurde ein bei seinen Kollegen gefragter Partner für Zweiermannschaftsrennen. Mit Heinz Wahl und Hans Wagner siegte er bei den 1001 Runden in der Berliner Werner-Seelenbinder-Halle 1956 und 1957. Auch bei der bei den Zuschauern besonders beliebten Stunde der Matadore war er stets ganz vorne zu finden.[2] Anfang der 1950er Jahre bemühte sich die Sportführung der DDR darum, den noch existierenden Berufsfahrersport (der insbesondere bei Steherrennen Zuschauermassen anzog) ins Abseits zu drängen. Unter anderem wurden DDR-Amateure ermuntert, Steherrennen zu bestreiten. So kam auch Maraun zum Stehersport. Neben dem Meistertitel gewann er noch viele weitere Rennen hinter Motoren auf Sommerbahnen und auf der Berliner Winterbahn. Nach dem Saisonende 1958 beendete er dann seine Laufbahn mit einer Bilanz von mehr als 200 Siegen.

Berufliches

Nach dem Ende seiner sportlichen Laufbahn arbeitete der gelernte Kaufmann ab 1958 als Verkaufsstellenleiter für Radrennsport im HO-Sport-Zentrum Berlin am Strausberger Platz.[3]

Maraun ging 1961 aus privaten Gründen nach Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). 2008 zog es ihn in seine Heimatregion zurück und er lebte in Stolzenhagen bei Wandlitz.

Commons: Ronny Maraun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ronald Maraun in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. Illustrierter Radsportexpress. Nr. 11/1951. Express-Verlag, Berlin 1951, S. 6. 
  2. a b Ronny Maraun verstorben. Abgerufen am 14. März 2019. 
  3. Berliner Zeitung vom 30. November 1958, S. 4
DDR-Meister der Steher

1951 Ronald Maraun/Erich Wedermann | 1952 Ronald Maraun/Horst Aurich | 1953 Erich Zawadski/Herbert Schondorf | 1954 Erich Stammer/Alfons Reich | 1955–1957 Bruno Zieger/Horst Aurich | 1958 Heinz Wahl/Herbert Schondorf | 1959 Lothar Meister I/Fritz Erdenberger | 1960 Lothar Meister I/Horst Aurich | 1961 Siegfried Wustrow/Erich Zawadski | 1962 Dieter Thoß/Fritz Erdenberger | 1963 Georg Stoltze/Erich Zawadski | 1964 Manfred Klieme/Heinz Stöber | 1965 Karl Kaminski/Heinz Stöber | 1966 Dieter Zuchold/Fritz Erdenberger | 1967 Carl Riedel/Hermann Kretzsch | 1968 Karl Kaminski/Erich Krüger | 1969–1972 Wolfgang Schmelzer/Heinz Stöber | 1973–1975, 1978 Karl Kaminski/Georg Sternberg | 1976 Karl Kaminski/Erich Krüger | 1977 Thomas Huschke/Georg Sternberg | 1979–1983 Günter Gottlieb/Gerhard Rüger | 1984 Jens Flohrer/Dieter Hillert | 1985–1987 Ronald Hempel/Carl Riedel | 1988–1990 Ralf Keller/Dieter Hillert

Wenn bekannt, mit Angabe der Schrittmacher

1949 Horst Heinemann/Paul Scherner | 1950 Bruno Zieger/Georg Stoltze | 1951 Günter Oldenburg/Heinz Busse | 1952 Rolf Nitzsche/Heinz Rölke | 1953 Günter Fleck/Erich Mähne | 1954 Jürgen Simon/Schmidt | 1955 Ronald Maraun/Fritz Jährling | 1956 Horst Tüller/Fritz Jährling | 1957 Heinz Wahl/Hans Wagner | 1958 Siegfried Köhler/Werner Malitz | 1959 Rainer Pluskat/Harry Seidel | 1960 Konrad Irmschler/Konrad Nentwig | 1961, 1963, 1965–1967 Siegfried Köhler/Wolfgang Schmelzer | 1962 Bernd Barleben/Manfred Klieme | 1964 Kurt Pommerenke/Jürgen Wanzlick | 1968 Heinz Richter/Günter Weihe | 1969 Hans-Joachim Haustein/Horst Willgruber | 1970–1972 Heinz Richter/Thomas Huschke | 1973 Manfred Ulbricht/Herbert Richter | 1974 Klaus-Dieter Greil/Horst Wagner | 1975 Helmut Taudte/Klaus-Dieter Schenk | 1976 Thomas Huschke/Uwe Unterwalder | 1979 Helmut Taudte/Thomas Helbig | 1980 Volker Winkler/Dieter Stein | 1981 Dieter Stein/Frank Kühn | 1982 Hans-Joachim Pohl/Thomas Schnelle | 1983 Gerald Mortag/Jörg Köhler | 1984 Axel Grosser/Jens Wittek

Personendaten
NAME Maraun, Ronald
ALTERNATIVNAMEN Maraun, Ronny
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 10. September 1928
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 19. Juli 2017
STERBEORT Berlin