Waleri Andrejewitsch Tschaplygin

Waleri Tschaplygin
(2009)
(2009)
Zur Person
Vollständiger Name Waleri Andrejewitsch Tschaplygin
Geburtsdatum 23. Mai 1952
Nation Sowjetunion 1955 Sowjetunion
Disziplin Straße
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele

Gold Olympiasieger Mannschaftszeitfahren 1976

UCI-Straßen-Weltmeisterschaften

1974: Silbermedaille – Mannschaftszeitfahren
1975: Silbermedaille – Mannschaftszeitfahren

Waleri Andrejewitsch Tschaplygin (russisch: Валерий Андреевич Чаплыгин; * 23. Mai 1952 in Kursk) ist ein ehemaliger sowjetischer Radrennfahrer und Olympiasieger im Radsport.

Sportliche Laufbahn

Tschaplygin war Spezialist für Zeitfahren auf der Straße, aber auch ein starker Etappenfahrer. Tschaplygin (in deutschen Medien auch Schaplygin oder Chaplygin) gehörte mit einer Größe von 1,86 Metern und 80 Kilogramm Gewicht zu den kräftigen Fahrertypen seiner Zeit. 1973 siegte er bei der Baltic-Rundfahrt (vor Aavo Pikkuus), einem Etappenrennen, das vor allem Nachwuchsfahrer aus Osteuropa bestritten. 1974 gewann er den Grand Prix de l’Humanité (französisch: Grand Prix cycliste de L’Humanité) in Paris. In der Woche des internationalen Radsports der DDR belegte er den 2. Platz, ebenso im Tribüne Bergpreis.

Bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1974 gewann er mit seinem Team die Silbermedaille im Mannschaftszeitfahren. Im folgenden Jahr gewann er den Giro del Bergamasco in Italien vor Vittorio Algeri, obgleich ihm der schwere Bergkurs mit seinen körperlichen Maßen nicht entgegenkam. Bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1975 war er wiederum im sowjetischen Vierer, der auch wieder Zweiter wurde, vertreten. In Italien siegte er im Etappenrennen Trofeo Dulitax.

1976 gewann er dann mit Anatolij Tschukanow, Uladsimir Kaminski und Aavo Pikkuus die Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Montreal im Mannschaftszeitfahren. Im olympischen Straßenrennen belegte er den 39. Rang. Auch die sowjetische Meisterschaft gewann er in dieser Disziplin im olympischen Jahr (wobei er hier mit der Nationalmannschaft an den Start ging, die dann in dieser Besetzung Olympiasieger wurde).[1] Im Jahr 1978 musste er aus gesundheitlichen Gründen pausieren. 1979 bestritt er wieder Rennen (u. a. Sieg im Internationalen Straßenpreis von Dubnica) und beendete 1981 nach der Österreich-Rundfahrt seine Laufbahn in der Nationalmannschaft. Bis dahin hatte er einige der großen Amateur-Landesrundfahrten bestritten und mehrfach Etappen gewonnen. Bei der Internationalen Friedensfahrt war er 1975 (4. Platz), 1977 (52. Platz) und 1980 (12. Platz) am Start.[2]

Ehrungen

Tschaplygin wurde 2007 Ehrenbürger seiner Heimatstadt.

Weblinks

Commons: Waleri Andrejewitsch Tschaplygin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Waleri Andrejewitsch Tschaplygin in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Waleri Andrejewitsch Tschaplygin in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 39/1976. Berlin 1976, S. 3. 
  2. Maik Märtin: 50 Jahre Course de la Paix. Agentur Construct, Leipzig 1998, S. 261. 
Olympiasieger in der Mannschaftswertung / Mannschaftszeitfahren

1912: Schweden Friborg / Lönn / Malm / Persson | 1920: Dritte Französische Republik Canteloube / Detreille / Gobillot / Souchard | 1924: Dritte Französische Republik Blanchonnet / Hamel / Wambst | 1928: Danemark Hansen / Jørgensen / Nielsen | 1932: Italien 1861 Olmo / Pavesi / Segato | 1936: Dritte Französische Republik Charpentier / Dorgebray / Lapébie | 1948: Belgien De Lathouwer / Van Roosbroeck / Wouters | 1952: Belgien Grondelaers / Noyelle / Victor | 1956: Frankreich 1946 Geyre / Moucheraud / Vermeulin | 1960: Italien Bailetti / Cogliati / Fornoni / Trapè | 1964: Niederlande Dolman / Karstens / Pieterse / Zoet | 1968: Niederlande den Hertog / Krekels / Pijnen / Zoetemelk | 1972: Sowjetunion 1955 Jardy / Komnatow / Lichatschow / Schuchow | 1976: Sowjetunion 1955 Kaminski / Pikkuus / Tschaplygin / Tschukanow | 1980: Sowjetunion 1955 Jarkin / Kaschirin / Lohwin / Schelpakow | 1984: Italien Bartalini / Giovannetti / Poli / Vandelli | 1988: Deutschland Demokratische Republik 1949 Ampler / Kummer / Landsmann / Schur | 1992: Deutschland Dittert / Meyer / Peschel / Rich

Bis zu den Olympischen Spielen 1956 wurden bei diesem Wettbewerb die Zeiten der besten drei oder vier Fahrer eines Nationalteams aus dem Einzelzeitfahren oder dem Straßenrennen zur Mannschaftswertung addiert. Der Modus wurde mehrfach verändert.

1962 Italien Maino / Zandegù / Grassi / Tagliani | 1963 FrankreichFrankreich Motte / Bidault / Béchet / Chappe | 1964 Italien Andreoli / Dalla Bona / Guerra / Manza | 1965 Italien Guerra / Dalla Bona / Denti / Soldi | 1966 Danemark Blaudzun / Hansen / Wisborg / Højlund | 1967–1969 SchwedenSchweden G. Pettersson / S. Pettersson / T. Pettersson / E. Pettersson („Fåglum-Brüder“) | 1970 Sowjetunion 1955 Jardy / Sokolow / Schuchow / Lichatschow | 1971 Belgien Van Der Linden / Hermans / Verreydt / Van Cauter | 1973 Polen 1944 Mytnik / Lis / Szozda / Szurkowski | 1974 SchwedenSchweden Filipsson / Johansson / Fagerlund / Nilsson | 1975 Polen 1944 Szozda / Nowicki / Szurkowski / Mytnik | 1977 Sowjetunion 1955 Pikkuus / Tschaplygin / Kaminski / Tschukanow | 1978 NiederlandeNiederlande Oosterbosch / Houwelingen / Bierings / Est | 1979 Deutschland Demokratische Republik 1949 Drogan / Hartnick / Boden / Petermann | 1981 Deutschland Demokratische Republik 1949 Drogan / Boden / Kummer / Ludwig | 1982 NiederlandeNiederlande Van Bindsbergen / Ducrot / Solleveld / Schipper | 1983 Sowjetunion Kaschirin / Nawolokin / Tschuschda / Sinowjew | 1985 Sowjetunion Sinowjew / Sumnikau / Klimow / Schdanow | 1986 NiederlandeNiederlande Harmeling / Talen / Cordes / de Vries | 1987 Italien Fortunato / Poli / Scirea / Vanzella | 1989 Deutschland Demokratische Republik 1949 Boden / Landsmann / Kummer / Schur | 1990 Sowjetunion Halkin / Patenka / Sotow / Markownitschenko | 1991 Italien Anastasia / Colombo / Contri / Peron | 1993 Italien Contri / Salvato / Fina / Brasi | 1994 Italien Contri / Colombo / Salvato / Andriotto

Personendaten
NAME Tschaplygin, Waleri Andrejewitsch
ALTERNATIVNAMEN Чаплыгин, Валерий Андреевич; Schaplygin, Waleri Andrejewitsch; Chaplygin, Waleri Andrejewitsch
KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 23. Mai 1952
GEBURTSORT Kursk