Athanasios Kanellopoulos

Athanasios Kanellopoulos (griechisch Αθανάσιος Κανελλόπουλος, * 1923 in Andritsena, Griechenland; † Dezember 1994) war ein griechischer Politiker der Nea Dimokratia (ND).

Biografie

Nach dem Schulbesuch studierte er Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre und beendete das Studium mit einer Promotion im Fach Politik- und Wirtschaftswissenschaft.

Seine berufliche Laufbahn begann er 1948 als Berater des Koordinationsministers, ehe er 1950 Leiter der Finanzredaktion der Zeitschrift Οικονομικός Ταχυδρόμος wurde und daneben auch finanz- und wirtschaftswissenschaftliche Aufsätze in anderen Fachzeitschriften veröffentlichte. 1963 nahm er den Ruf als Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Piräus an und unterrichtete an dieser bis zum Beginn der griechischen Militärdiktatur am 21. April 1967.

Daneben begann er auch seine politische Laufbahn und wurde 1963 erstmals zum Abgeordneten des Parlaments gewählt und gehörte diesem nach seiner Wiederwahl 1964 als Vertreter des Wahlkreises Elis ebenfalls bis zum Beginn der Militärdiktatur an. Zugleich war er von Februar 1964 bis Juni 1965 Staatssekretär für Koordination in der Regierung von Premierminister Georgios Papandreou.

Im Anschluss war er zunächst wieder als Finanzredakteur tätig, ehe er zwischen 1969 und 1970 als Finanzexperte bei den Vereinten Nationen in New York City tätig war. Die UNO entsandte ihn anschließend als Direktor eines Expertenteams für die Organisation der Wirtschaftspolitik und eines Fünf-Jahres-Programms nach Libyen.

Nach seiner Rückkehr nach Griechenland nach dem Ende der Militärdiktatur übernahm er 1974 wieder seine Professur an der Graduiertenschule für Industrie an der Universität Piräus. Darüber hinaus wurde er 1976 Gastprofessor für Soziologie und Wirtschaftswissenschaften an der London School of Economics and Political Science (LSE).

1974 nahm er auch wieder seine politische Laufbahn auf und wurde als Kandidat der Nea Dimokratia wieder ins Parlament gewählt, dem er nach seinen Wiederwahlen 1977, 1981, 1985, Juni 1989 und Oktober 1993 bis zu seinem Tode angehörte.

Nach der Bildung der Regierung der Nationalen Einheit wurde er im Juli 1974 von Premierminister Konstantinos Karamanlis zum Handelsminister ernannt. Nach einer Regierungsumbildung war er von Mai 1978 bis Mai 1980 in dessen Kabinett Finanzminister. In der Regierung von Georgios Rallis, dem Nachfolger von Karamanlis als Premierminister, war er zwischen Mai 1980 und Juni 1981 Landwirtschaftsminister.

Nach dem erneuten Wahlsieg der ND gegen die Panellinio Sosialistiko Kinima (PASOK) bei den Parlamentswahlen im Juni 1989 wurde er vom neuen Premierminister Tzannis Tzannetakis im Juli 1989 zum Minister beim Premierminister ernannt und bekleidete diese Funktion bis zum Ende der Amtszeit von Tzannetakis im Oktober 1989.

Im April 1990 wurde er Vize-Premierminister im Kabinett von Premierminister Konstantinos Mitsotakis. Zugleich übernahm er auch das Amt des Justizministers, das er bis zu seiner Ablösung durch Michalis Papakonstantinou am 8. August 1991 bekleidete. Das Amt des Vize-Premierministers hatte er noch bis zum 21. Februar 1992 inne.

Bei den Parlamentswahlen am 10. Oktober 1993 fiel auf ihn der zweithöchste Stimmenanteil eines ND-Kandidaten.

Ministerpräsident: Konstantinos Mitsotakis
Stellvertretende Ministerpräsidenten: Tzannis Tzannetakis, Athanasios Kanellopoulos (bis 21. Februar 1992)
Minister:
Außenminister: Andonis Samaras ab 14. April 1992: Konstantinos Mitsotakis ab 7. August 1992: Michalis Papakonstantinou
Verteidigungsminister: Ioannis Varvitsiotis
Minister beim Ministerpräsidenten: Miltiadis Evert ab 31. Oktober 1991: Sotirios Kouvelas
Wirtschaftsminister: Georgios Souflias ab 1. Oktober 1990: Konstantinos Mitsotakis ab 8. August 1991: Efthymios Christodoulos ab 17. Februar 1992: Stefanos Manos ab 7. August 1992:
Finanzminister: Ioannis Paleokrassas ab 7. August 1992: Stefanos Manos
Innenminister: Sotirios Kouvelas ab 8. August 1991: Nikolaos Kleitos ab 3. Dezember 1992: Ioannis Kefalogiannis ab 14. September 1993: Ioannis Georgakis
Minister für Öffentliche Ordnung: Ioannis Vasiliadis ab 8. August 1991: Theodoros Agnostopoulos ab 3. Dezember 1992: Nikolaos Gelestathis ab 14. September 1993: Dimitrios Manikas
Kulturminister: Tzannis Tzannetakis ab 8. August 1991: Anna Psaroula-Benaki ab 7. Dezember 1992: Dora Bakogianni
Landwirtschaftsminister: Michalis Papakonstantinou ab 8. August 1991: Sotirios Kouvelas ab 31. Oktober 1991: Sotirios Chatzigakis ab 27. November 1992: Christos Koskinas
Justizminister: Athanasios Kanellopoulos ab 8. August 1991: Michalis Papakonstantinou ab 7. August 1992: Ioannis Varvitsiotis ab 3. Dezember 1992: Anna Psaroula-Benaki ab 14. September 1993: Georgios Plagianakos
Minister für Nationale Bildung und Religiöse Angelegenheiten: Vasilios Kondogiannopoulos ab 10. Januar 1991: Georgios Souflias
Arbeitsminister: Aristidis Kalantzakos
Minister für Gesundheit und Soziale Sicherheit: Marietta Giannakou ab 8. August 1991: Georgios Sourlas ab 3. Dezember 1992: Dimitrios Sioufas
Minister für Industrie, Energie und Technologie bis 8. August 1991: Stavros Dimas Handelsminister bis 8. August 1991: Athanasios Xarchas
Minister für Handel, Industrie, Energie und Technologie ab 8. August 1991: Andreas Andrianopoulos ab 7. August 1992: Ioannis Paleokrassas ab 3. Dezember 1992: Vasilios Kondogiannopoulos
Minister für Transport und Kommunikation: Nikolaos Gelestathis ab 3. Dezember 1992: Theodoros Anagostopoulos
Handelsmarineminister: Konstantinos Mitsotakis ab 1. Oktober 1990: Aristotelis Pavlidis ab 3. Dezember 1992: Alexandros Papadongas
Ägäisminister: Georgios Misailidis ab 8. August 1991: Konstantinos Mitsotakis
Minister für Umwelt, Raumordnung und öffentliche Arbeiten: Stefanos Manos ab 8. August 1991: Achilleas Karamanlis
Minister für Makedonien und Thrakien: Georgios Tzitzikostas ab 8. August 1991: Panagiotis Chatzinikolaou | Tourismusminister Georgios Souflias ab Mai 1990: Ioannis Kefalogiannis | Staatsminister ab 7. August 1992: Andreas Andrianopoulos | Minister ohne Geschäftsbereich: Ioannis Kefalogiannis

Normdaten (Person): LCCN: n84084617 | VIAF: 275781190 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 2. Juni 2020.
Personendaten
NAME Kanellopoulos, Athanasios
ALTERNATIVNAMEN Κανελλόπουλος, Αθανάσιος (griechisch)
KURZBESCHREIBUNG griechischer Politiker
GEBURTSDATUM 1923
GEBURTSORT Andritsena, Griechenland
STERBEDATUM Dezember 1994