Porsche 914

Porsche
VW-Porsche 914/4 (1969–1976)
VW-Porsche 914/4 (1969–1976)
VW-Porsche 914/4 (1969–1976)
914
Produktionszeitraum: 1969–1976
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotoren:
1,7–2,0 Liter
(59–81 kW)
Länge: 3985 mm
Breite: 1650 mm
Höhe: 1230–1240 mm
Radstand: 2450 mm
Leergewicht: 950–980 kg
Vorgängermodell Porsche 912
Nachfolgemodell Porsche 924

Der Porsche 914 ist ein Sportwagen mit längs eingebautem Mittelmotor (luftgekühlter Boxermotor) und Hinterradantrieb. Das aus einer Kooperation von Volkswagen und Porsche stammende Coupé wurde von Herbst 1969 bis Anfang 1976 in knapp 120.000 Exemplaren gebaut.

Die meisten 914 (115.631 Exemplare[1]) stellte Karmann in Osnabrück als VW-Porsche (914/4) her. Sie hatten einen Vierzylinder-Boxermotor des VW Typ 4. Der Porsche 914/6 mit dem 110 PS (81 kW) starken 2,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor des Porsche 911 T wurde bei Porsche in Stuttgart montiert. Hiervon wurden 3353 Fahrzeuge gefertigt. Darüber hinaus wurden in geringem Umfang einige besonders sportliche Sondermodelle produziert.

Entwicklungsgeschichte

In der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre suchte VW nach einem sportlichen Modell als Nachfolger des auf dem VW Typ 3 basierenden Karmann Ghia (Typ 34). Porsche hatte kein preiswertes Einstiegsmodell, seit 1965 der 356 eingestellt worden war und der 912 – ein 911 mit dem 90 PS (66 kW) starken Vierzylindermotor des 356 C – sich gegenüber den Sportwagen der Konkurrenz nicht hatte behaupten können.

Ferry Porsche und der mit der Familie Porsche eng verbundene VW-Chef Heinrich Nordhoff (dessen Tochter Elisabeth mit Ferrys Neffen Ernst Piëch verheiratet war) vereinbarten per Handschlag, dass Porsche sich mit seinem Sportwagen-Know-how an der Entwicklung eines gemeinsamen Modells beteiligte, das getrennt als VW-Variante und als Porsche-Fahrzeug vertrieben werden sollte. VW würde über einen hohen Absatz für geringe Fertigungskosten sorgen; Porsche sollte über die damit erreichbaren geringen Stückkosten für die Entwicklungsarbeit entlohnt werden. Die Karosserien sollte Karmann fertigen.

Es sah also nach einem perfekten Win-Win-Geschäft aus. Als am 1. März 1968 der erste 914-Prototyp vorgestellt wurde, war Nordhoff schwer erkrankt. Er starb am 12. April 1968. Sein Nachfolger bei VW, Kurt Lotz, war nicht mit der Porsche-Dynastie verbandelt und soll die mündliche Vereinbarung zwischen Nordhoff und Ferry Porsche nicht anerkannt haben. Er soll der Ansicht gewesen sein, VW habe alle Rechte an der Karosserie, weshalb Porsche sie allenfalls gegen Beteiligung an den Werkzeugkosten erhalten würde. Das Preis- und Vermarktungskonzept des 914 war damit bereits vor Beginn der Serienproduktion gescheitert.

Als Kompromiss gründeten VW und Porsche Anfang 1969 für Marketing und Vertrieb des 914 die „VW-Porsche Vertriebs G.m.b.H.“ (kurz VG), die bald vom Stuttgarter Porsche-Gelände ins nahegelegene Ludwigsburg umzog. Dies ist der Grund, wieso Werksfahrzeuge des 914/4 auf Fotos zumeist mit dem Kennzeichen „LB“ zu sehen sind.

  • Heckansicht
    Heckansicht
  • Blick in den Kofferraum
    Blick in den Kofferraum
  • Porsche 914/6 (1969–1972)
    Porsche 914/6 (1969–1972)
  • Blick von hinten
    Blick von hinten
  • Porsche 914 Interieur
    Porsche 914 Interieur
  • Lenkrad und Armaturenbrett
    Lenkrad und Armaturenbrett

Technische Beschreibung

Der Porsche 914 ist aus einer Rahmen-Boden-Anlage mit aufgeschweißter Karosserie und integriertem Sicherheitsbügel aufgebaut, die neben dem Mittelmotor zwei vollwertige Sitze beherbergt. Die Dachschale des Targadachs besteht aus Kunststoff, lässt sich leicht abnehmen und unter dem Deckel des Kofferraums im Heck verstauen. Die Feststellbremse ist links vom Fahrersitz angeordnet; zwischen den Sitzen gibt es eine schmale Notsitzfläche, die den Wagen offiziell zum Dreisitzer macht. Das Porsche-Fahrwerk besteht vorn aus Querlenkern mit längsliegenden Torsionsstäben und Dämpferbeinen. Die über Doppelgelenkwellen angetriebenen Hinterräder werden von Schräglenkern geführt, sind schraubengefedert und mit konzentrisch angeordnetem Teleskopstoßdämpfer und einer zusätzlichen Vulkollan-Hohlfeder versehen. Infolge günstiger Masseverteilung wurde auf Querstabilisatoren verzichtet.[2] Zahnstangenlenkung von ZF mit dreiteiliger Lenksäule und Scheibenbremsen an allen Rädern sind weitere Merkmale des Fahrwerks. Bei den Mittelmotoren handelt es sich um gedreht eingebaute, ehemalige Heckmotoren in Boxer-Bauweise mit Grauguss-Zylindern, Leichtmetallköpfen und Luftkühlung. Anfangs waren es der 1,7-Liter-Vierzylinder im 914/4 aus dem VW 411 und der 2,0-Liter-6-Zylindermotor im 914/6 aus dem Porsche 911 T. Neben einem 5-Gang-Schaltgetriebe war im 914/6 auch ein halbautomatisches, vierstufiges Sportomatic-Getriebe erhältlich.

Modellpflege

Porsche 914/4 von 1975
Porsche 914-6 beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, 1970

Von Herbst 1969 bis Sommer 1972 wurde der 914/4 mit dem 59 kW (80 PS) starken 1,7-Liter-Einspritzmotor (D-Jetronic) des VW 411 E angeboten, der den 940 kg schweren Wagen auf 177 km/h beschleunigte. 1970 kostete der Wagen ohne Sonderausstattung 12.250 DM. Der 914/6 mit dem 81 kW (110 PS) starken Sechszylinder-Boxermotor des Porsche 911 T und einer Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h kostete 19.980 DM.[3]

Da das vergleichbare Targa-Modell des Porsche 911 T mit mehr Leistung (125 PS) nur etwa 16 Prozent mehr kostete (23.199 DM), entschieden sich im ersten Modelljahr nur 2.657 Käufer für den 914/6; in den Folgejahren brachen mit 432 (1971) bzw. 229 (1972) Exemplaren die Verkaufszahlen völlig ein und der 914/6 wurde ab Mitte 1972 (Modelljahr 1973) nicht weiter angeboten.

Für den 914/6 konnten als Zusatzausstattung Kotflügelverbreiterungen aus Stahl (M471) bestellt werden, die dem Wagen das Aussehen des sog. 914/6 GT gaben. Ein anderes Extra war das „Sportomatic“ genannte halbautomatische Vierganggetriebe aus dem Porsche 911, für das sich wenige Käufer entschieden. Es war ein von Porsche in Zusammenarbeit mit Fichtel & Sachs entwickeltes halbautomatisches Getriebe, bei dem der Fahrer zwar den Gang wählt, die Kupplung aber automatisch betätigt wird. Bewegt er den Schalthebel, wird die Kupplung über einen Mikroschalter elektrisch ausgerückt und durch im Motor erzeugten Unterdruck offen gehalten. Lässt er den Schalthebel los, wird automatisch eingekuppelt. Auskuppeln zum Anhalten ist nicht nötig; dazu hat die Sportomatic einen hydraulischen Drehmomentwandler. – Porsche bot die Sportomatic ab August 1967 im Typ 911 an; gebaut wurde sie bis 1981. Die erste Ausführung hatte vier, die spätere drei Fahrstufen.[4]

Zum Modelljahr 1973 wurden einige Schwachstellen des 914 beseitigt: Unter anderem wurde die als sehr hakelig kritisierte Schaltung verbessert und der starre Beifahrersitz durch einen verstellbaren ersetzt. Der 914/6 wurde eingestellt und im Gegenzug ergänzte VW sein Programm durch den auf ebenfalls 2,0 Liter Hubraum vergrößerten Vierzylinder, der mit D-Jetronic jetzt 74 kW (100 PS) leistete. Er erreichte annähernd die Fahrleistungen des 7 kW (10 PS) stärkeren, aber rund 40 kg schwereren Wagens mit Sechszylindermotor.

Mit dem Wegfall des 914/6 hieß der Vierzylinder einfach 914 1.7 bzw. 914 2.0.

Zum Modelljahr 1974 bekam das Modell im August 1973 einen auf 1,8 Liter vergrößerten Motor. In Europa leistete er mit zwei Solex-Vergasern 85 PS (63 kW), in den USA mit Katalysator und L-Jetronic nur 76 PS (56 kW). Zuvor waren wegen neuer Abgasvorschriften einige Exportversionen des 914 1,7 auf nur noch 72 PS (53 kW) gedrosselt worden. Mit der Einführung des 1,8-Liter-Motors wurde die Modellpflege des Motorlieferanten VW übernommen. Für dessen Modell VW 412 S wurde der 1,8-Liter-Motor ursprünglich entwickelt und ersetzte dort ebenfalls die 1,7-Liter-Maschine.

Zum Modelljahr 1975 wurden die bisherigen Stoßfänger aus Pressstahl durch gummiummantelte Sicherheitsstoßfänger ersetzt. Bei den US-Versionen saßen sie an Dämpferelementen an der Karosserie und konnten einen Aufprall von bis zu 8 km/h aufnehmen. Die Dämpferelemente wurden dabei reversibel verformt. Für andere Länder waren die Stoßfänger direkt an der Karosserie angebracht. Die US-Versionen erhielten für die Bundesstaaten Kalifornien und Maryland zusätzlich bereits im Modelljahr 1974 eingeführte Pufferhörner. Der 914 hatte nun eckige Zusatzscheinwerfer.

Porsche-Schriftzug eines 914/6 (des Porsche Museums)

Im Modelljahr 1976 wurden nur noch 4.075 Exemplare produziert, die alle für den US-Markt bestimmt waren.

Die US-Modelle hatten – je nach Baujahr und Bundesstaat – Katalysatoren, Warnsysteme für das Anlegen des Gurtes und verstärkte Stoßstangen sowie einen Seitenaufprallschutz in den Türen. Alle Nordamerika-Ausführungen hatten vorne seitliche Reflektoren und eine einfarbige Standlicht-Blinker-Kombination in Orange anstatt in Weiß-Gelb. Wegen der Vermarktung als „echter“ Porsche trugen sie anfangs einen goldenen, später einen verchromten „PORSCHE“-Schriftzug auf dem Gitter des Motordeckels und ein Porsche-Wappen auf dem Lenkrad. Ein Porsche-Wappen auf der Fronthaube der US-Modelle gab es nicht ab Werk, sondern es wurde nachträglich, teilweise von Porschehändlern auch vor der Auslieferung montiert.

Technische Daten

Der Porsche 914 wurde von 1969 bis 1976 in folgenden Ausführungen produziert:

Porsche 914: 914/4 1.7 (Targa) 914/6 (Targa) 914 1.8 (Targa) 914 2.0 (Targa)
Motor:  Vierzylinder-Boxermotor (Viertakt)
Saugrohreinspritzung
Bosch D-Jetronic
Sechszylinder-Boxermotor (Viertakt)
zwei Dreifach-Fallstromvergaser
Vierzylinder-Boxermotor (Viertakt)
Fallstromvergaser
Vierzylinder-Boxermotor (Viertakt)
Saugrohreinspritzung
Bosch D-Jetronic
Hubraum:  1679 cm³ 1991 cm³ 1795 cm³ 1971 cm³
Bohrung × Hub:  90 × 66 mm 80 × 66 mm 93 × 66 mm 94 × 71 mm
Leistung bei 1/min:  59 kW (80 PS) bei 4900 81 kW (110 PS) bei 5800 63 kW (85 PS) bei 5000 74 kW (100 PS) bei 5000
Max. Drehmoment bei 1/min:  136 Nm bei 2700 160 Nm bei 4200 138 Nm bei 3400 160 Nm bei 3500
Verdichtung:  8,2: 1 8,6: 1 8,6: 1 8,0: 1
Ventilsteuerung:  hängende Ventile,
eine zentrale Nockenwelle
obenliegende Nockenwellen (eine je Zylinderbank) hängende Ventile,
eine zentrale Nockenwelle
Kühlung:  Luftkühlung (Gebläse)
Getriebe:  5-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb
Radaufhängung vorn:  Einzelradaufhängung an Querlenkern und Dämpferbeinen
Radaufhängung hinten:  Einzelradaufhängung an Schräglenkern
Federung hinten:  Schraubenfedern
Karosserie:  Selbsttragende Stahl-Karosserie
Spurweite vorn/hinten:  1337/1374 mm 1361/1382 mm
Radstand 2450 mm
Reifen:  165 SR 15 oder 185/70 SR 15 165 HR 15 oder 185/70 HR 15 165 SR 15 oder 185/70 SR 15 165 HR 15 oder 185/70 HR 15
Maße L × B × H:  3985 × 1650 × 1220 mm 3985 × 1650 × 1220 mm 3985 × 1650 × 1230 mm
Leergewicht 940 kg* 985 kg* 950 kg
Höchstgeschwindigkeit:  186,5 km/h* 207 km/h* 178 km/h 190 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h:  13,3 s 8,7 s* 12,0 s 10,5 s

* Messung von „auto motor und sport“ (Testberichte in Heft 22/1969 und 8/1970)

Name, Image und Vermarktung

Typenbezeichnung am Heck eines Porsche 914 mit VW-Logo

In Europa wurde der Wagen daraufhin von der VG als „VW-Porsche“ verkauft. Dies führte zur Verspottung als „Volks-Porsche“ (auch: „Volksporsche“) oder gar als „VoPo“, obwohl der Marketing-Leiter der VG, Fritz Huschke von Hanstein, bei der Pressevorführung eindringlich gebeten hatte, diese Abkürzung der DDR-Volkspolizei nicht für den 914er zu verwenden.

Zu diesem Image und der unklaren Positionierung zwischen VW und Porsche kamen Verarbeitungsmängel der ersten Exemplare und Rostanfälligkeit. Als ältere Gebrauchtwagen wurden sie von ihren Besitzern häufig wenig gepflegt, aber umso mehr getunt.

In Nordamerika wurde der 914 wegen des gemeinsamen Vertriebsnetzes von Audi und Porsche als Porsche verkauft und mit entsprechenden Logos und Wappen versehen.

Aber auch die US-Modelle des 914 mit Vierzylindermotor wurden vom Volkswagenwerk hergestellt. Hersteller der Sechszylinder-Modelle war Porsche, und das stand auch im Kfz-Brief. Die von Karmann aus Osnabrück angelieferte Rohkarosse wurde bei Porsche in Stuttgart komplettiert.

Das Kraftfahrt-Bundesamt führt alle Modelle des Porsche 914/4 unter der Herstellerschlüsselnummer (HSN) 0600, welche VW zugeordnet ist. Die Porsche 914/6 werden unter der Schlüsselnummer 0583/309, also unter einer Porsche-HSN gelistet.[5]

Luigi Colani verspottete den 914 seinerzeit sogar als Kohlenkasten mit Schlafaugen.

Grafische Darstellung der Entwicklung

Porsche 914 Straßenfahrzeughistorie von 1969 bis 1976
Modell Leistung 1960er 1970er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
914
914/4 59 kW/80 PS
914/6 81 kW/110 PS
914 1.7 59 kW/80 PS
914 1.8 63 kW/85 PS
914 2.0 74 kW/100 PS
914 2.0 (nur in US) 65 kW/88 PS

Umbauten und Sondermodelle

Relativ häufig wurden Vierzylindermodelle durch die Umrüstung von Motor, Bremsen und Radnaben auf die Technik des 914/6 umgebaut. Solche Umbauten sind an der Fahrgestellnummer und dem Herstellernamen zu erkennen: Vierzylinder-Modelle (einschließlich deren Umbauten) stammen vom Hersteller Volkswagen und tragen Fahrgestellnummern, die mit den Ziffern „47“ (interne Typnummer bei VW) und der Modelljahrendziffer (Start des Modelljahres ist der Monat August des Vorjahres) beginnen (z. B. „475…“ für Fahrzeuge ab 8/74 bis 7/75); Die bei Porsche gebauten 914/6 haben Fahrgestellnummern, die mit 914 beginnen.

Durch die Baukastensysteme von VW und Porsche ist der 914 einfach zu verändern. Es passen getunte VW-Typ-4-Motoren. Von Porsche können ohne größere Probleme die luftgekühlten Boxermotoren bis 3,2 Liter Hubraum, Bremsanlagen der späteren 911er-Modelle und Spurstangen des Porsche 930 eingebaut werden.

In Deutschland war unter anderem der Umbau durch den Lenner-Karosseriebausatz beliebt.[6] Er umfasste Verbreiterungen, flache Kotflügel vorne (d. h. ohne die Blinker-„Höcker“) und einen großen Heckflügel auf dem hinteren Kofferraumdeckel.

Porsche 914/6 R

Im Rennsport wurde vor allem der durch das so genannte „Sport-Kit“ modifizierte Porsche 914/6 R eingesetzt. Wegen seiner Zulassung in der GT-Klasse der FIA setzte sich für ihn der Name Porsche 914/6 GT durch.

Es wurden im Werk etwa 32 Porsche 914/6 GT hergestellt, hinzu kamen ca. 400 offizielle GT-Kits von Porsche. Da die GTs Fahrgestellnummern aus der laufenden Produktion hatten, ist eine exakte Identifizierung sehr schwierig. Die Rennversion des 914/6 GT hatte unter anderem Kotflügelverbreiterungen, Karosserieverstärkungen, einen zusätzlichen Front-Ölkühler und einen 2,0-Liter-Motor mit Doppelzündung.

Der 914/6 GT war in Rundstreckenrennen recht erfolgreich, nicht aber bei Rallyes.

Porsche 916

Porsche 916

Der Porsche 916 war eine leistungsstarke Variante des Porsche 914/6, von der 1971 insgesamt nur elf Fahrzeuge gebaut wurden. Es gab einen Prototyp mit einer Karosserie aus der laufenden 914/6-Produktion (Fahrgestellnummer 914 1430195) und eine Vorserie der zehn Fahrgestellnummern ab 914 2330011. Alle elf Fahrzeuge wurden individuell und mit verschiedenen – meist sportlich-edlen – Inneneinrichtungen aufgebaut. Die vom 914/6 GT bekannten Kotflügelverbreiterungen wurden hier für eine höhere Steifigkeit durch ein festes Stahldach sowie verschiedene eingeschweißte Verstärkungen ergänzt.

Der Motor der ersten drei Wagen war der 2,4-Liter-Sechszylindermotor des Porsche 911 S, der das 1000 kg schwere Fahrzeug mit seinen 140 kW (190 PS) in 7 Sekunden auf 100 km/h beschleunigte und bis zu 233 km/h erreichen ließ. Die weiteren Porsche 916 hatten den 2,7-Liter-Motor des 911 Carrera mit 154 kW (210 PS). Von den elf produzierten Wagen hatten sich die Familien Porsche und Piëch angeblich fünf Modelle reserviert, die anderen wurden an sehr gute Kunden verkauft.

Porsche 914/8

914/8

Der Porsche 914/8 schließlich hat den Achtzylinder-Motor des Porsche 908/3 (ein luftgekühlter 3,0-Liter-Boxermotor) und wurde nur zweimal gebaut: Das erste Exemplar (Fahrgestellnr. 914111) ist ein 220 kW (300 PS) starkes Versuchsfahrzeug für Ferdinand Piëch. Dieser rote 914/8 fällt vor allem durch die breiten klappbaren Doppelscheinwerfer auf. Der andere 914/8 war ein Geschenk für Ferry Porsche zu seinem sechzigsten Geburtstag (Fahrgestellnr. 914 006). Diese 192 kW (260 PS) starke Ausführung ist silbern, hatte eine Straßenzulassung (S-R 3000) und sah dem Serienmodell sehr ähnlich.

Technische Daten der Sondermodelle

Für Kunden, denen die Serienversionen zu brav waren, bot Porsche sportlichere, teilweise für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassene Fahrzeuge an.

Porsche 914/916: 914/6 R
sogen. 914/6 GT
916 (3 Fahrzeuge) 916 (8 Fahrzeuge) 914/8 (Spezialanfertigung für Ferry Porsche) 914/8 (Versuchsfahrzeug
von Ferdinand Piëch)
Motor:  6-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) (Vergaser) 6-Zylinder-Boxermotor
(Viertakt) (Einspritzer)
8-Zylinder-Boxermotor
(Viertakt) (Einspritzer)
Hubraum:  1991 cm³ 2311 cm³ 2653 cm³ 2997 cm³
Bohrung × Hub:  80,0 × 66,0 mm 84,0 × 70,4 mm 90,0 × 70,4 mm 85 × 66 mm
Leistung bei 1/min:  140 kW (190 PS) bis
154 kW (210 PS)
140 kW (190 PS) 154 kW (210 PS) 192 kW (260 PS)bei 7500 220 kW (300 PS) bei 8200
Max. Drehmoment bei 1/min:  319 Nm / 6700
Verdichtung: 
Ventilsteuerung:  zwei obenliegende Nockenwellen
Kühlung:  Luftkühlung (Gebläse)
Getriebe:  5-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb
Radaufhängung vorn:  Einzelradaufhängung an Querlenkern und Dämpferbeinen
Radaufhängung hinten:  Einzelradaufhängung an Schräglenkern
Federung vorn:  längsliegende Torsionsfederstäbe
Federung hinten:  Schraubenfedern
Karosserie:  Selbsttragende Stahl-Karosserie in Leichtbauweise mit fest verschraubten Dach Selbsttragende Stahl-Karosserie mit angeschweißtem Stahldach, Kotflügelverbreiterungen, verstärkter Karosserie, vergrößerter Motorklappe, individueller Inneneinrichtung Selbsttragende Stahl-Karosserie mit festem Dach
Spurweite vorn/hinten: 
Radstand 2450 mm
Reifen/Felgen: 
Maße L × B × H:  3985 × 1650 × 1240 mm
Leergewicht
Höchstgeschwindigkeit:  233 km/h 245 km/h 250 km/h

Literatur

  • Thomas Lang: VW Porsche 914 – Die Sportwagenlegende. HEEL Verlag, Königswinter 2009, ISBN 978-3-89880-914-6. Entwicklungsgeschichte, Sport und Kaufberatung.
  • Tom Grünweg: Auferstehung aus Ruinen: Amerika liebt den Volksporsche. In: Spiegel Online. 4. August 2009, abgerufen am 7. Januar 2017. 

Weblinks

Commons: Porsche 914 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Porsche 914 im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Offizieller Volkswagen-Steckbrief zum VW-Porsche 914
  • Technische Daten zu den Porsche 914 Modellen
  • Artikel über Porsche 914/6 von Tony Dron

Einzelnachweise

  1. volkswagen-classic.de: VW-Porsche 914 (Memento vom 12. Juni 2017 im Internet Archive)
  2. Mittelmotorwagen VW-Porsche. In: Kraftfahrzeugtechnik 8/1970, S. 248–249.
  3. auto motor und sport, Heft 8 vom 11. April 1970
  4. sportomatic.net/sportomatic/sportomatic.php. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
  5. HSN-Liste bei AutoAmpel.de
  6. Der Porsche 914 – ein schwarzes Schaf? Abgerufen am 22. November 2022. 
Porsche-Fahrzeuge seit 1948
Aktuelle Serienmodelle:

718 Boxster (Typ 982) | 718 Cayman (Typ 982) | 911 (Typ 992) | Cayenne (Typ 9YA) | Cayenne Coupé | Macan (Typ 95B) | Macan (Typ XAB) | Panamera (Typ 972) | Taycan

Historische Serienmodelle:

356 | 550 Spyder | 901 | 904 Carrera GTS | 911 (alle Modelle seit 1963) | 911 Urtyp (1963 bis 1973) | 911 „G-Modell“ (1973 bis 1989) / 911 Turbo (1974 bis 1989) | 911 (1988 bis 1994, Typ 964) | 911 (1993 bis 1998, Typ 993) / 993 GT2 | 911 (1997 bis 2006, Typ 996) / 996 GT2 / 996 GT3/RS | 911 (2004 bis 2012, Typ 997) / 997 GT2/RS / 997 GT3/RS/4.0 | 911 (2011 bis 2019, Typ 991) | 912 | 914 | 924 | 928 | 944 | 959 | 968 | Boxster (Typ 986) | Boxster (Typ 987) | Boxster (Typ 981) | Cayman (Typ 987c) | Cayman (Typ 981c) | Cayenne (Typ 9PA) | Cayenne (Typ 92A) | Panamera (Typ 970) | Panamera (Typ 971) | Carrera GT | 918 Spyder

Aktuelle Rennwagen:

997 GT3 Cup/R | 997 GT3 RSR | 963

Historische Rennwagen:

356 Carrera/Abarth | 550 Spyder | 645 Spyder | 718 RS/RSK/GTR | 787 F1/F2 | 804 F1 | 904 Carrera GTS/-6/-8 | 906 Carrera 6 | 907 | 908/.01/.02/.03 | 909 Bergspyder | 910-6/-8 | 911/R/Carrera RS/RSR/Turbo | 917 | 917/10 | 917/20 | 917/30 Spyder | 919 Hybrid | 924 Carrera GTS/GTP/GTR | 934 | 935/Baby/Moby Dick | 936 Spyder | 956 | 961 | 962 | 968 Turbo RS | 911 GT1/Evo/’98 | 993 GT2 R/Evo | 996 GT3 Cup | 996 GT3 R/RS/RSR | RS Spyder | Interscope „Indy“ | 2708 CART

Prototypen und
Konzeptfahrzeuge:

356 Nr. 1 Roadster | 597 | 916 | Gruppe B | 965 | 989 | Panamericana | Boxster Concept | C88 | Carrera GT Concept | 918 RSR | Mission E | Mission R | Mission X | Vision Gran Turismo | Vision 357

Historische Schlepper:

A 111 | A 122 | A 133 | A 144 | AP 16 | AP 18 | AP 22 | P 111 K / L | P 122 | P 133 | P 144
Junior 108 K / L / KH / LH / S / V | 108-4 | 109 KH / LH / S / G
Standard N 208 | T 217 | AP 218 | AP 218 S | N 218 H / V / S | Star 219 | Star 238
Super 308 N / S / B / L | 309 N / S / B / V | L 318 | L 319 | Export 329 | 339
Master 408 | 409 | 418 | 419 | 429 N / V

Automodelle von Volkswagen

Aktuelle Personenwagen
Amarok • Arteon • Caddy • Crafter • Golf • Golf Variant • ID.3 • ID.4 • ID.5 • ID.7 • ID.7 Tourer • ID. Buzz • Passat • Polo • T6 • T7 • Taigo • Tiguan • Tiguan Allspace • Touareg • Touran • T-Cross • T-Roc

Eingestellte Modelle
KdF-Wagen • Typ 82 Kübelwagen • Typ 87 Kommandeurswagen • Typ 100 Verkürzte Zugmaschine • Typ 166 Schwimmwagen • Typ 1 „Käfer“ • Typ 14 Karmann Ghia • Typ 147 „Fridolin“ • Typ 181 • Typ 2 „Transporter“ (T1 T2 T3 T4 T5) • Typ 3 (1500/1600) • Typ 34 Karmann Ghia • Typ 4 (411/412) • Beetle • Bora • Caddy (14D 9KV 9U 2K) • CC • Corrado • Derby • Eos • Fox • G 90 • Golf (I II III IV V VI VII Plus Sportsvan Cabriolet) • Iltis • Jetta/Bora/Vento (I II III IV V VI) • K 70 • L80 • Lupo • LT • New Beetle • Passat (B1 B2 B3 B4 B5 B6 B7 B8) • Phaeton • Polo (I II III IV V) • Santana (I) • Scirocco (I II III) • Sharan (I II) • Taro • Tiguan (I, II) • Touareg (I, II) • Touran (I) • up! • VW-Porsche 914

Aktuelle Modelle in anderen Ländern
Amarok Argentinien  Atlas Vereinigte Staaten  Atlas Cross Sport Vereinigte Staaten  Lavida China Volksrepublik  • Lavida XR China Volksrepublik  • Santana China Volksrepublik  • Bora China Volksrepublik  Sagitar China Volksrepublik  Lamando L China Volksrepublik  Saveiro Brasilien  Jetta Night China Volksrepublik  Virtus Brasilien  Jetta VII Mexiko  • Passat (NMS) China Volksrepublik  Magotan China Volksrepublik  ID.6 China Volksrepublik  ID.Unyx China Volksrepublik  Nivus Brasilien  Tacqua China Volksrepublik  Talagon China Volksrepublik  Taos Mexiko  Tavendor China Volksrepublik  Tayron China Volksrepublik  Tayron X China Volksrepublik  Teramont China Volksrepublik  Teramont X China Volksrepublik  Tiguan X China Volksrepublik  Tharu China Volksrepublik  Viloran China Volksrepublik 

Eingestellte Modelle in anderen Ländern
Ameo Indien  Apollo Brasilien  • (New) Bora China Volksrepublik  Brasília Brasilien  Citi Golf Sudafrika  Clásico Mexiko  C-Trek China Volksrepublik  Country Buggy (div.) • Gacel Argentinien  Gol Brasilien  Argentinien  Gran Lavida China Volksrepublik  Gran Santana China Volksrepublik  Hormiga Mexiko  Lamando China Volksrepublik  Logus Brasilien  Pointer Brasilien  Santana 2000 Brasilien  China Volksrepublik  Santana 3000 China Volksrepublik  Santana Vista China Volksrepublik  Parati Brasilien  Passat Lingyu China Volksrepublik  Passat Variant China Volksrepublik  • Passat (NMS) Vereinigte Staaten  Phideon China Volksrepublik  Jetta König China Volksrepublik  Jetta Pionier China Volksrepublik  Senda Argentinien  SpaceFox Argentinien  SP2 Brasilien  Routan Kanada  Voyage Brasilien  Worker Brasilien 

Aktuelle Lkw- und Omnibus-Modelle
Delivery Brasilien  Constellation Brasilien  Titan Brasilien  Meteor Brasilien  Volksbus Brasilien 

Konzeptfahrzeuge:
Konzeptfahrzeuge von Volkswagen • EA 48 • EA 266 • Chico • Concept D • Microbus • Iroc • New Compact Coupé • Milano • Nils • eT! • Sedric • Taigun • XL1

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4219382-5 (lobid, OGND, AKS)