Shane Perkins

Shane Perkins
Shane Perkins (2018)
Shane Perkins (2018)
Zur Person
Spitzname Perko
Geburtsdatum 30. Dezember 1986
Nation Australien Australien
Russland Russland (seit 18. August 2017)
Disziplin Bahn
Fahrertyp Kurzzeit
Karriereende 2021
Doping
6 Monate 2004/05 Methamphetamin
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
Carnegie Caulfield CC
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
2012 Bronze – Sprint
UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
2012 Regenbogentrikot – Teamsprint
2011 Regenbogentrikot – Keirin
Letzte Aktualisierung: 27. Oktober 2022

Shane Perkins (russisch Шейн Перкинс Schein Perkins; * 30. Dezember 1986 in Melbourne) ist ein ehemaliger russisch-australischer Bahnradsportler.

Sportliche Karriere

Bevor sich Shane Perkins, Sohn des Radsportlers und Olympiateilnehmers von 1964 Daryl Perkins, für den Bahnradsport entschied, übte er mehrere Sportarten aus; besonders erfolgreich war er bis zum Alter von 14 Jahren im Basketball. 1999 begann er mit dem Radsport.

2004 wurde Shane Perkins bei den Junioren-Bahnweltmeisterschaften in Los Angeles Doppel-Weltmeister im Sprint und Keirin, im Teamsprint belegte er mit der australischen Mannschaft den dritten Platz. Nach der WM wurde er wegen eines positiven Doping-Tests für ein halbes Jahr gesperrt.[1] Er hatte sich in den USA sein übliches Nasenspray gekauft, das dort aber eine andere Zusammensetzung hatte als in Australien. Dreimal wurde er zudem in den Jahren 2003 und 2004 australischer Juniorenmeister im Sprint sowie im 1-km-Zeitfahren.

Seit 2006 startet Perkins in der Elite-Klasse und wurde elf Mal australischer Meister, im Sprint, Zeitfahren, Keirin und Teamsprint (Stand 2016). International errang er mehrfach Podiumsplätze bei Weltcup-Rennen; die Saison 2006/2007 beendete er als Gesamtsieger im Keirin, die Saison 2008/2009 als Gesamtsieger im Sprint. Bei den Commonwealth Games 2006 in seiner Heimatstadt errang er als jüngster australischer Radsportler eine Bronze-Medaille im Teamsprint. Vier Jahre später, bei den Commonwealth Games 2010, siegte er im Sprint. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2011 wurde Perkins Weltmeister im Keirin. Im Jahr darauf errang er bei den Olympischen Spielen in London die Bronzemedaille und wurde gemeinsam mit Matthew Glaetzer und Scott Sunderland Weltmeister im Teamsprint.

Obwohl Perkins 2016 australischer Meister im Keirin wurde, wurde er nicht für die UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2016 in London nominiert. Dadurch wurde es ihm nicht möglich, sich für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zu qualifizieren.[2]

Im August 2017 wurde bekannt, dass Shane Perkins die russische Staatsbürgerschaft angenommen hat und künftig für Russland starten wird, seine australische Staatsangehörigkeit aber beibebehalten wird.[3] Sein Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.[4][5] Kurz zuvor hatte er schon an den russischen Bahnmeisterschaften teilgenommen, war Meister im Keirin sowie im Teamsprint geworden und hatte im Sprint Platz drei belegt.[3]

Im Herbst 2017 errang Perkins bei den Bahneuropameisterschaften die Silbermedaille im Keirin. Zum Ende des Jahres 2021 beendete er seine Radsportlaufbahn.

Bodybuilding

Seit dem Ende seiner sportlichen Laufbahn widmet sich Shane Perkins gemeinsam seiner Frau Kristine dem Bodybuilding und errang 2021 bei Wettbewerben erste Erfolge.[6]

Privates

Shane Perkins ist seit 2009 mit der ehemaligen australischen Radsportlerin Kristine Bayley verheiratet. Perkins‘ größter Rivale im australischen Team war sein Schwager Ryan Bayley, der Bruder seiner Frau. Zwischen den beiden Fahrern kam es mehrfach zu unfairen Zwischenfällen auf der Bahn.[7] Seit Jahren sprechen die beiden Männer nicht mehr miteinander.[8] Nach einer Schlägerei vor einem Nachtclub in Adelaide im Mai 2007 wurde Perkins für drei Monate aus dem australischen National-Team verbannt und musste zudem eine Geldstrafe zahlen.

Familiäres

Sein Vater Daryl Perkins war ebenfalls Radrennfahrer und Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1964.

Erfolge

2003
  • Australischer Junioren-Meister – 1000-Meter-Zeitfahren, Sprint
2004
2006
2007
  • Silbermedaille Ozeanische Radsportmeisterschaft – Sprint
  • Bronzemedaille Ozeanische Radsportmeisterschaft – Keirin
  • Australischer Meister – Teamsprint (mit Mark French und Joel Leonard)
2008
  • Australischer Meister – Teamsprint (mit Mark French und Shane Kelly)
2009
  • Australischer Meister – Sprint, Keirin, 1000-Meter-Zeitfahren, Teamsprint (mit Jason Niblett und Joel Leonard)
2010
2011
  • Regenbogentrikot Weltmeister – Keirin
  • Australischer Meister – Sprint, Keirin
2012
2013
2014
  • Bronzemedaille Ozeanische Radsportmeisterschaften – Sprint
  • Australischer Meister – Keirin
2016
  • Australischer Meister – Keirin
2017
2018

Weblinks

Commons: Shane Perkins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Shane Perkins in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Shane Perkins in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Website von Shane Perkins
  • Ryokou – It started with a fight... (Dokumentation über Shane Perkins in Japan). In: itstartedwithafight.de. 27. Mai 2013, abgerufen am 20. Februar 2016. 

Einzelnachweise

  1. Ralf Meutgens: Doping im Radsport, Bielefeld 2007, S. 278. ISBN 978-3-7688-5245-6
  2. Australian Associated Press: Australia's Shane Perkins overlooked for world track cycling championships. In: The Guardian. 10. Februar 2016, abgerufen am 20. Februar 2016. 
  3. a b Shane Perkins granted Russian citizenship by President Putin. In: Cycling News. 19. August 2017, abgerufen am 23. August 2017 (englisch). 
  4. Sputnik: Radsportler Perkins wird russischer Bürger – Herausforderung für deutsche Sprinter? In: de.sputniknews.com. 18. August 2017, archiviert vom Original am 19. August 2017; abgerufen am 19. August 2017. 
  5. Putin grants Aussie sprinter Perkins Russian citizenship. In: Velo News. 17. August 2017, abgerufen am 19. August 2017 (englisch). 
  6. rob@ride: Shane Perkins: a second sporting career – track sprinter to bodybuilder. In: ridemedia.com.au. 23. Oktober 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch). 
  7. The Sydney Morning Herald: „Tension between Bayley and Perkins spills on to the track“ abgerufen am 12. März 2010 (englisch)
  8. Chris Wilson: Sprint cyclists Ryan Bayley, Shane Perkins in bitter row. couriermail.com.au, 9. Februar 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. April 2014 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.couriermail.com.au (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) 

1980, 1981 Danny Clark | 1982 Gordon Singleton | 1983, 1985 Urs Freuler | 1984 Robert Dill-Bundi | 1986 Michel Vaarten | 1987 Harumi Honda | 1988, 1989 Claudio Golinelli | 1990–1992 Michael Hübner | 1993 Gary Neiwand | 1994, 1996 Marty Nothstein | 1995, 1997, 2000 Frédéric Magné | 1998, 1999 Jens Fiedler | 2001 Ryan Bayley | 2002 Jobie Dajka | 2003 Laurent Gané | 2004 Jamie Staff | 2005 Teun Mulder | 2006 Theo Bos | 2007, 2008, 2010, 2012 Chris Hoy | 2009 Maximilian Levy | 2011 Shane Perkins | 2013 Jason Kenny | 2014, 2015 François Pervis | 2016 Joachim Eilers | 2017 Azizulhasni Awang | 2018 Fabián Puerta | 2019 Matthijs Büchli | 2020–2022 Harrie Lavreysen | 2023 Kevin Quintero

Australische Meister im Sprint

1909, 1913 Alfred Goullet | 1958 Barry Coster | 1963 Sydney Patterson | 1966 Jim Cross | 1975, 1976 John Nicholson | 2000, 2002, 2004 Sean Eadie | 2001, 2005 Jobie Dajka | 2003, 2007 Ryan Bayley | 2006 Ben Kersten | 2008 Mark French | 2009, 2011 Shane Perkins | 2010 Daniel Ellis | 2012 Alex Bird | 2013 Mitchell Bullen | 2014, 2015, 2016, 2018 Matthew Glaetzer | 2017 Patrick Constable | 2019 Nathan Hart

Die Resultate sind unvollständig.

Personendaten
NAME Perkins, Shane
ALTERNATIVNAMEN Perkins, Schein (russisch-lateinisch); Перкинс, Шейн (russisch-kyrillisch)
KURZBESCHREIBUNG australischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 30. Dezember 1986
GEBURTSORT Melbourne